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FURNACE – Dark Vistas (2020)

(6.534) Patrick (4,0/10) Death Metal


Label: Soulseller Records
VÖ:    09.10.2020
Stil:    Death Metal

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Gibt man bei Metal Archives den Namen Rogga Johansson ein, dann muss man…um die ganze Diskographie des offensichtlich nie schlafenden Schweden zu erfassen, etwas (naja, eher etwas mehr) Zeit mitbringen. Lächerliche 157 (in Worten: Einhundertsiebenundfünfzig) Veröffentlichungen, verteilt auf immerhin knapp 50 Bands, bei dem der feine Herr in relativ abwechslungsreicher Regelmäßigkeit, entweder am Mikro steht, Schlagzeug programmiert, Bass oder Gitarre spielt, oder manchmal auch alles im Alleingang zu stemmen vermag, sind dort gelistet. Die Dunkelziffer wird womöglich noch um ein Vielfaches höher sein und dabei habe ich jetzt noch sämtliche Gastbeiträge für andere Krachkapellen außer Acht gelassen. Rogga hat also demnach anscheinend sehr viel zu tun, ansonsten keine weiteren Hobbys mehr und zu guter Letzt, macht er das was er da tut in den beiden mir (bewusst) bekannten Fällen, z.B. bei PAGANIZER oder bei REVOLTING richtig gut. Wirklich aussagekräftig ist diese Tatsache hingegen nicht, denn wer kann schon von sich behaupten, bei dieser Fülle an Veröffentlichungen aus ein und derselben Hand, tatsächlich ALLE gehört zu haben?

Mit FURNACE kommt nun also eine weitere Band zur Diskographie des Multiinstrumentalisten hinzu, mit der der gute Mann immerhin bereits das zweite Album in DIESEM!!! Jahr (VÖ 24.06.2020) auf die Menschheit loslässt.

Im Grunde gibt's hier recht melodischen und thrashig angehauchten Death Metal zu hören, der durch diverse Death 'n' Roll Einsprengsel ala HELLTRAIN zumindest groovebedingt dazu verleitet, einzelne Körperteile zu bewegen, bzw. wenigstens mit dem Fuß zu wippen. Ab und an tauchen ein paar "wavig" klingende Gitarren und Keyboardsamples auf, wodurch der Sound wohl einen leichten Gothic-Touch bekommen soll. Mit ganz viel Fantasie, kommen einem in diesen Momenten die grandiosen TRIBULATION in den Sinn. Das Alles geschieht hier aber dermaßen emotionslos, einfallslos und unspektakulär, dass die Klasse der beiden genannten Bands nicht einmal auch nur im Ansatz erreicht wird!

Hinzu kommt, zu allem Übel auch noch ein verhältnismäßig dünner Sound, der für Death Metal Verhältnisse schon fast einer Frechheit gleicht. Stampfender und grooviger Death Metal muss einem definitiv wesentlich fetter in die Kauleiste fahren und dabei den ein oder anderen Zahn auf der Schwundliste zu verbuchen haben. Der vollkommen kraftlose und abartig sterile "Angelo Sasso" Gedächtnis-Drumsound mit dieser permanent im Vordergrund stehenden und somit übelst aufdringlichen und nervtötenden Snare, tut dazu sein übriges und trübt den Spaß am hören dieser Platte ebenfalls gewaltig….ja verdirbt ihn zuweilen ganz.

In letzter Konsequenz tut das hier dargebotene keinem weh und ist ja irgendwie ganz nett gemacht, aber eben leider nicht mehr und nicht weniger und da "nett" ja bekanntlich die kleine Schwester von Scheiße ist, kann ich mich für diese Scheibe nur sehr bedingt begeistern. Die Mucke ist nicht grundsätzlich schlecht und auch kein totaler Rohrkrepierer, aber um wirklich was zu reißen, können die Songs einfach viel zu wenig. Hier bleibt nichts im Gedächtnis, nichts haut mich hier vom Hocker! Alles rauscht an einem vorbei und der nicht zuletzt, oben angesprochene Dünnbrettsound, ambitioniert am Ende der Scheibe zumindest mich NICHT genug, um erneut auf play zu drücken. Dafür ist die Konkurrenz einfach viel zu groß, bzw. greift hier am Ende die Erkenntnis, dass meine Lebenszeit auf diesem Planeten zu begrenzt ist, um mir diese Scheibe ein weiteres Mal durch den Gehörgang zu drapieren!

Schade, aber hier wäre definitiv mehr drin gewesen! Vielleicht hätte sich der gute Rogga mal ein, zwei Tage mehr Zeit fürs Songwriting und vor allem für die Produktion nehmen sollen.......egal, die nächste Combo "made by Johansson" steht bestimmt schon in den Startlöchern. Ich warte........NICHT.

Anspieltipps: evtl. „94 Bloch Lane“ aber eigentlich eher „ähh...nix...“


Bewertung: 4,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Suburban Nightmare
02. The Other Ones
03. The Calling
04. Yog-Sothoth ( The Key And The Gateway
05. 94 Bloch Lane
06. Trapped
07. A Journey Through Dark Vistas
08. Escape
09. From The Blackest Void
10. Eve Of Triumph
11. Another Ending




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