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GAEREA – Coma (2024)

(9.174) Stephanie (10/10) Black Metal


Label: Season of Mist
VÖ: 25.10. 2024
Stil: Black Metal






Ich habe Gaerea erst vor gut einem Jahr für mich entdeckt, als ich im Fotograben des Wolfszeit Festivals stand und völlig fasziniert von den anmutigen Bewegungen des Sängers und der Konformität der Performance inklusive des “Trends” des Maskierens – was hier aber in komplett schwarz schon regelrecht edel wirkt, und der brachialen Musik. Also absolutes Kontrastprogramm bei den Portugiesen. Daher waren Erwartungen in das neue Album “Coma” hoch. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.

Jedoch möchte ich kurz auf das Cover Artwork eingehen: auf den ersten Blick sieht es unkonventionell aus, eine Kugelschreiberzeichnung auf weißem Grund. Doch je länger man das Auge mit dem herausrieselnden Sand betrachtet, desto mehr Details werden sichtbar. Ein zweiter oder dritter Blick lohnen sich.

Das Album startet mit “The Poet’s Ballet” und lädt durch ein Singsang-Intro, welches genau die richtige Länge hat, ein sich auf eine musikalische Reise zu begeben. Gaerea treffen auch hier wieder den Zeitgeist des (Post) Black Metals. Während der erste Song eher melancholisch klingt, wütet der zweite, “Hope shatters” schon deutlich mehr. Eine markante Lead-Gitarre, die einen durch den Song führt und welcher definitiv auf meine Gym-Playlist kommt!

Ich bin ja ein Fan von guten Intros und Outros (auch ein abruptes Ende kann ein gutes Outro sein, wenn es passt!) und auch hier wird man auf seine Kosten kommen. Auch wenn die besagten abrupten Enden dominieren. Kaum ein Song lässt einen alleine mit seinen Gefühlen zurück - und wenn, das hört es sich nach einer bewussten Entscheidung der komponierenden Person an.

Ein Kritikpunkt, der je nach Auslegungssache auch gar keiner ist, könnte sein, dass das Album sehr clean und zu einem gewissen Punkt stringent ist. Wenn ich aber Gaerea anmache, möchte ich auch Gaerea hören - und dieser rote Faden zieht sich auch hier durch das Album. Die Truppe hat für mich einen unverwechselbaren Sound, ich liebe die Drumms wirklich sehr (und mir tut alles weh, wenn ich darüber nachdenke, dass das jemand live spielen kann und regelmäßig tut).

Der Titelsong “Coma” erinnerte mich stark an das ein oder andere Behemoth-Stück, was aber gefühlt immer wieder mal bei Gaerea vorkommt, jedoch sich nicht nach Abgekupfert anfühlt und schnell wieder in den typischen Sound übergeht.

Für mich ist “Coma” von Gaerea das Herbst-Album des Jahres. Hier wurde alles richtig gemacht und ein Emotionensturm in mir ausgelöst. Alles rund um Gaerea ist einfach “Schönheit” und ich gönne ihnen den Erfolg!

Wer die Band bisher noch nicht kannte, sollte auch unbedingt die wirklich hochwertigen Musikvideos begutachten. Hier trifft wirklich Kunst aufeinander: Ästhetik und Musik im Einklang. Öffentlichkeitsarbeit haben die Portugiesen wirklich drauf.


Bewertung: 10 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The Poet’s Ballet
02. Hope Shatters
03. Suspended
04. World Ablaze
05. Coma
06. Wilted Flower
07. Reborn
08. Shapeshifter
09. Unknown
10. Kingdom of Thorns




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