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GLEN – I Can See No Evil (2023)
(8.684) Timo (8,0/10) Progressive/Kraut Rock
Label: Sound Effect
VÖ: 20.10.2023
Stil: Progressive/Kraut Rock
Hinter „I Can See No Evil” verbirgt sich das bereits dritte Album des in Berlin, sowie Athen ansässigen Instrumental Progressive/Psychedelic Rock Duos. Genauer gesagt Multiinstrumetalist und Filmkomponist Wilhelm Stegmeier und passend dazu die Filmproduzentin und Gitarristin Eleni Ampelakiotou, die hier bereits ihr drittes Album vorlegen. Ein Konzeptalbum was sich dem Bösen im Allgemeinen widmet, eben nicht nur fiktional passiert, sondern auch im politischen Kontext, wenn man näher die Verletzbarkeit der Gesellschaft betrachtet. Soundtechnisch perfekt umgesetzt wurde das Album von Produzentenlegende Mack, der übrigens mit Giorgio Moroder das legendäre Musicland Studio führte und auch Freddie Mercury’s/David Bowie’s Duett "Under Pressure" zu Ruhm verhalf.
In üppigen 48 Minuten zeigt man vielschichtigen experimentierfreudigen Instrumental Rock, der von psychedelisch, atmosphärisch, aber auch Prog Rock Fragmente selbstsicher aufgreift. Bildhaft klar und zielgerichtet begibt man sich dabei schon beim „Paradigma“ auf eine anspruchsvolle musikalische Reise auch mal zwischen krautig, progressiven Klängen. Angenehm chillig, mit einem schönen Lounge Ambiente funktioniert „Anthem“ im melodisch treibenden Gewand ausgesprochen gut. Zwischenzeitlich nimmt das Material wie bei „Polymorphine“ ein leichtes Tempo auf. Und es wirkt kraftvoll, was positiv zielführend ist, mit deutlichen Progressive Rock Elementen.
Am deutlichsten gelingt ihnen der Spagat aus anspruchsvollen Experimentiergeist und cineastischer Instrumentalität mit eine Art Soundtrack-charakter bei „Neos Kosmos“, das für mich klar zu dem stärksten Song des Albums zählt. Die zu Beginn eingebauten Trompetenklänge verstärken diesen Eindruck durchaus. Das in der Mitte konsequente und harte Break kommt überraschend und abrupt. Dennoch zeigen sich auch hierbei klar fokussiert. Sie verstehen es den Spannungsbogen weit zu spannen, und doch den klaren Blick nicht zu verlieren. „In The Midday“ könnte als Soundtrack aus einem Roadmovie stammen, und ist ein gelungenes Bindeglied zum vorhergehenden Song, was absolut stimmig wirkt. Ennio Morricone hätte hier sicher seine Freude dran gehabt Die Heavy Riffs am Ende läuten darauf das Finale mit „Strike“ ein. Das klassischen 70s Rock der Marke Black Sabbath bedient, ausufernd in einen experimentellen Jamcharakter zum Abschluss.
Dem Duo Glen gelingt es durchaus ihren Instrumental Rock mit der cineastischen Klangweite in Einklang zu bringen, dabei sind die Songs atmosphärisch und häufig getragener Natur, die sich nie an Spannung verlieren. Die immer wieder klar traditionellen Psychedelic Rock Elemente geben dabei immer den passenden Rückenwind, was zu einem wirklich guten Album führt.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Paradigma
02. Anthem
03. Polymorphine
04. Neos Kosmos
05. In The Midday Sun
06. Strike