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GOMORRA – Dealer Of Souls (2022)
(8.108) Maik (9,3/10) Heavy Metal
Label: Noble Demon Records
VÖ: 09.12.2022
Stil: Heavy Metal
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Nachdem mich das letzte Album der Schweizer GOMORRA derart aus den Latschen gekloppt hat, war ich schon mächtig gespannt, ob die Band mit dem Zweitling unter diesem Namen diesen Standard halten kann. Schliesslich ist mit den 10/10 Punkten, die meinereiner „Divine Judgement“ verliehen hatte, die Messlatte brutalst weit oben angetackert.
„Dealer Of Souls“ heisst das neue Machwerk und bietet wieder ziemlich fetten Metal, der zudem auch an Abwechslung nicht spart. Im Kern spielt die Band den gewohnten Mix aus Heavy/Power Metal mit Ausflügen in den Speed und sogar Thrash-Bereich. Sänger Jonas lässt wieder die gesamte Bandbreite seiner Stimmgewalt ertönen, und brezelt recht souverän auch die extremsten Screams ins Gelände.
Das kommt am Extremsten beim Song „Dealer“ zum Tragen, der einem „Ripper“ Owens den Angstschweiss auf die Stirn treiben könnte. Zudem ist der Song auch recht schnell und regelrecht thrashig.
Aber GOMORRA können auch anders. So entpuppt sich „Stand United“, bei dem BURNING WITCHES- Vocalistin Laura gesangstechnisch als Verstärkung mitwirkt, als stampfende Metalhymne im Powergewand, „Isolation“ dürfte Fans von ANNIHILATOR ganz gut reinlaufen und mit „Lost In Darkness“ hat die Band sogar eine veritable Powerballade geschaffen. Für den Song „Rule Of Fear“ würden MANOWAR ihre Grossmütter verkaufen. Eine richtig schöne Power Metal- Hymne mit Chören und genug Druck von unten.
Ab und an verirren sich die Schweizer sogar mal in fast progressive Sphären, wie im Mittelteil von „End Of The World“, der das Album auch abschliesst. Das Ende scheint irgendwie überraschend, und man schaut angestrengt aufs Display, ob da nicht noch was kommt.
„Dealer Of Souls“ ist ein recht kompaktes Album, welches wie aus einem Guss wirkt, trotz der gelegentlichen ruhigen Phasen. Die Songs sind alle cool und bewegen sich auf ähnlichem Levelbereich. Das hatte dann allerdings zur Folge, dass sich trotz viermaligen Hörens noch kein Song irgendwie zu meinem Favoriten auf diesem Album qualifizieren konnte, während ich beim Vorgänger schon beim ersten Hören drei Songs in mein metallisches Herz schliessen konnte.
Das spricht zwar auf ein gleichmässiges Qualitätsniveau im oberen Bereich, lässt aber den Überraschungseffekt des Debüts aussen vor. Nun gut, der ist in den seltensten Fällen reproduzierbar, weshalb ich allen Fans von Bands zwischen JUDAS PRIEST und ANNIHILATOR bzw. Power Metal mit starkem Hang zum Speed und Thrash ein Probehören verschreibe.
Das Coverartwork ist wieder genial geworden, und scheinbar entwickelt sich die kapuzierte Leprafresse zum Bandmaskottchen. Obwohl das Album ein schöner Kracher geworden ist, hat es diesmal nicht ganz zur Höchstnote gereicht. Aber man braucht ja auch noch ein bisschen Steigerungsmöglichkeit für das dritte Scheibchen.
Anspieltipp: „War Of Control“ und „Stand United“
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Reflection Of Souls
02. War Of Control
03. A Chance For The Better
04. Stand United
05. Dealer
06. Isolation
07. Green Gold
08. Lost In Darkness
09. Rule Of Fear
10. All Is Lost
11. End Of The World