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GORLEBEN – Game Over (2022)

(7.952) Maik (8,1/10) Blackened Death Doom Metal


Label: DIY
VÖ: 11.09.2022
Stil: Blackened Death Doom Metal

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Als ich in meinem Promoordner den Namen GORLEBEN las, war mir die Band bis dato nicht bekannt. Irgendwie vermutete ich etwas aus der mir nicht sehr genehmen NDH-Ecke, und wurde beim ersten Anhören diesbezüglich angenehm enttäuscht. GORLEBEN spielen eine Mischung aus Death und Doom mit einer Prise Black Metal.

Der Name dürfte allerdings eher bekannt sein durch das Galama um das dort geplante Atommüllendlager, und da GORLEBEN eine postapokalyptische Vision erschaffen, bei der auch radioaktive Verseuchung eine Rolle spielt, passt das letztlich auch. Nun bin ich kein fanatischer Gegner der Atomenergie, mir ist allerdings klar, dass uns der Kram aufgrund der typisch menschlichen Kombination aus Gewinnsucht und Schlamperei irgendwann um die Ohren fliegt. Passend zum Thema haben die Bandmitglieder Pseudonyme angenommen, die Kürzel radioaktiver Isotope bezeichnen.

Das Album beginnt erst einmal mit einem Sample. Irgendein auf einem alten Grammophon gespielte fröhliche Melodie, in die sich so peu a peu das Knattern eines Geigerzählers mischt. Was danach auf uns einströmt, ist düster. Grösstenteils im Death Doom beheimatet, jedoch auch mit Elementen des Black Metal spielend, liefern die Sachsen den Soundtrack zu einer düsteren Dystopie.

Bei diesem Unterfangen ist vor allem der völlig desolat wirkende Gesang hilfreich, der hier von zwei Personen kommt, 235U und 60CO. Wobei beide in finsterem radioaktiven Licht strahlen.

Die Songs sind allesamt überlang, bewegen sich bis auf einen im Fünfzehnminutenbereich, was dem Hörer eine große Aufmerksamkeitsspanne abverlangt.

Das ist einerseits recht abwechslungsreich inszeniert, andererseits sind einige Parts doch etwas zu weit ausgewalzt. Wie eben der elektronische Percussionteil in „Sleepless“ oder der Part im letzten Drittel von „Contaminated“. Dass einige Songs auch noch ineinander übergehen, verleiht dem Album einen roten Faden, der sich allerdings zu endlosen Wollknäueln aufrollt. Mir fällt da spontan ein Titel von MARDUK ein, der da hieß „The Funeral Seemed To Be Endless“.

Die Mucke hat viel Atmosphäre und strahlt (sic!) auch eine düstere Faszination aus, jedoch ist die enorme Halbwertszeit der einzelnen Elemente dem uneingeschränkten Hörgenuss für Leute mit begrenzter Konzentrationsfähigkeit vielleicht ein Hindernis. Und selbst ich ertappe mich immer wieder, dass mein Blick auf die mitlaufende Uhr wandert.

Natürlich ist der dezente Aufbau von Spannung ein effektives Stilmittel, jedoch meine ich, GORLEBEN haben es hier ein wenig übertrieben. Von der Mucke her geht das Album aber völlig in Ordnung. Dezente Stilwechsel innerhalb der Songs lassen die Länge derselben zumindest nicht ungefüllt. Wer also auf schwärzlich angehauchten Death Doom mit einer apokalyptischen Stimmung degoutiert, kann hier auf jeden Fall mal reinhören.

Anspieltipp: „Contaminated“


Bewertung: 8,1 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Sleepless
02. Contaminated
03. Decay
04. The Heat
05. Acid Rain




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