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GRACELESS – Chants from purgatory (2022)
(7.996) Olaf (9,5/10) Death Metal
Label: Raw Skull Recordz
VÖ: 30.09.2022
Stil: Death Metal
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Die Niederländer sind nicht nur dafür bekannt, sensationell guten Käse zu fabrizieren (den zum Essen, nicht musikalischen…), sondern auch für groovend walzenden Todesblei, der einem bei Livegigs sogar fast die Windschutzscheibe eindrückt.
Das haben Graceless dieses Jahr fast beim Protzen Open Air hinbekommen und mein Vater hätte mir das mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit von meinem Erbe abgezogen, da es sich um seinen fahrbaren Untersatz handelte. Doch zurück zum Thema.
Mit apokalyptischen Gesängen aus dem Fegefeuer haben die Mannen aus Leiden keine solchen, sondern vielmehr ein todesbleierndes Manifest der Finsternis geschaffen, welches einen sofort in den Bannkreis der Hölle zieht. Zäh wie Blei, heavy as fuck und dabei trotzdem immer noch mit einer gehörigen Portion Melodie hat das Quartett auf seinem dritten Album alle Register gezogen und solch einen fetten Brocken veröffentlicht, der beim geneigten Fan keinerlei Wünsche offenlässt.
Das Teil ist dazu auch noch megabrutal produziert und vor alle der Snaresound gräbt sich tief in die Hirnrinde. Dazu das infernalische Gebell von Remco, der hier mit seinen Kollegen all das gebündelt hat, was Graceless musikalisch ausmacht…und noch mehr. Alleine die tieftraurigen Leads auf „Time has come for us all“ rechtfertigen eine sofortige Anschaffung dieses Albums, welches in 10 Jahren den Klassiker Stempel aufgedrückt bekommen wird, daran besteht für mich keinerlei Zweifel.
„Chants from purgatory“ ist so ein gewaltiger Brocken Lavagestein, so unendlich heavy, so depressiv an manchen Stellen und dennoch mit einer Leichtigkeit im Songwriting, dass sich so manche weitaus profiliertere Band im Genre Gedanken um seinen Platz in der Nahrungskette machen sollte, denn die Niederländer schicken sich an, den Gipfel zu erklimmen, was ihnen mit diesem brillanten Album zu wünschen wäre.
Graceless haben mit diesem Meisterwerk die ultimative Bolt Thrower Nachfolge angetreten und lassen Asphyx an vielen Stellen verdammt alt aussehen. Und das schreibt jemand, der „Necroceros“ wirklich mehr als nur mag.