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GRANDE ROYALE – Myths (2021)

(6.926) Maik (8,8/10) Garage Rock


Label: The Sign Records
VÖ: 26.03.2021
Stil: Garage Rock

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Bei der Recherche auf Google bin ich mit dem Suchbegriff GRANDE ROYALE zuerst bei einem Hochzeitsausstatter gelandet. Meine Frau meinte, der Name klingt wie ein Burger bei Mc Donalds. Beide Eindrücke sind sowohl falsch als auch ein bisschen richtig. Wenn Ihr nämlich eine schöne, „hohe Zeit“ haben wollt, ist dieses Album perfekt für die musikalische Untermalung geeignet. Für Tüll und steife Zeremonien ist allerdings kein Platz. Geschweige denn für Champagner und Torten.

Andererseits ist die Mucke schon für den Normalverzehr geeignet, aus einfachen Zutaten bereitet und schnell serviert, ist aber weit davon entfernt, musikalisches Fastfood zu sein. Und man kann so viel essen, wie man will, weil man die ganze Energie beim Abrocken wieder ausschwitzt. Gut, beim ersten Durchhören meint man, hier einige ältere Songs in neuen Variationen zu hören, alles ist irgendwie schon dutzendweise dagewesen. Klar. Logisch. Lemmy war auch nicht Mozart. Seine Musik hat trotzdem berührt. Und insgesamt versprüht das Album Song für Song einfach nur Rock’n’Roll, der aus dem Bauch kommt, und einfach eben rockt.

Die Gitarren brillieren nicht durch ausgefuchste Riffs oder Griffbrettakrobatik, sondern lärmen einfach songdienlich im Gelände herum. Der Gesang ist nicht besonders aggressiv angelegt, hat aber doch eine dreckige Rock- Attitüde auf der Pfanne. Die Songs sind alle kurz und bündig hingerotzt und machen einfach Party. Man sieht förmlich die Bierdosen und die Jack Daniels Flasche auf der Garagenwerkbank, und riecht den Zigarettenrauch, und den Schweiß und kann sich die dazugehörige Party vorstellen. Hinten haben ein paar Kumpels ihre Instrumente eingeklinkt und lassen es krachen, unspektakulär und ungezwungen. Es wird gelacht und gequatscht und gesoffen. Einige singen mit, andere lassen das Tanzbein wippen. Ab und an geht einer raus, um in die Hecke des Nachbarn zu reihern. Drecksauparty eben.

Rock’n Roll eben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und „You ain’t got soul, until you rock’n’roll!“, wie die Band schon richtig intoniert. Wem ROXETTE noch zu seicht sind, und MOTÖRHEAD zu hart, der ist mit GRANDE ROYALE definitiv gut bedient. Und wenn man noch ein paar Einflüsse von AC/DC und THE RAMONES hinzufügt, hat man das Gemisch ganz gut definiert. Die Mucke macht einfach Spaß, und wem beim Anhören nicht der eine oder andere Körperteil wippt, der muss definitiv tot sein.

Anspieltipp: alles


Bewertung: 8,8 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Troublemaker
02. One Of A Kind
03. Bang
04. Let It All Go
05. Not The Same
06. Carry On
07. Ain’t Got Soul
08. Staying Dry
09. Headbanger’s Ball
10. Just As Bad As You
11. Schizoid Lullaby





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