Label: Iron Shield Records
VÖ: 20.03.2020
Stil: Thrash Metal
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Während momentan für mich alles irgendwie scheiße läuft, nicht nur wegen dem Corona-Irrsinn, ist es doch recht aufbauend, dass da draußen immer noch ein paar Gestalten erlesenen Lärm ersinnen, mit dem man sich gediegen die Synapsen freiballern kann. Eine dieser Horden firmiert unter dem Namen GRINDPAD und hat derzeit, nach vier EPs, ihren ersten Longplayer am Start. Das Ding nennt sich „Violence“, und ich kann Euch sagen, der Name ist Programm. Good friendly violent fun, eben.
Mit dem GRINDPAD ist hier aber keineswegs eine Art Schleifaufsatz gemeint, obwohl das sicherlich auch nicht unpassend wäre, sondern es ist das holländische Wort für Schotterpiste. Und so kommt einem das Ganze auch vor, als würde die Bande mit einem gepanzerten Geländewagen über eine derartige Piste rammeln. Geboten wird Thrash, der aber auch mal ein paar Ausscherer in den Hardcore a la S.O.D. macht, wie im Song „Blood, Sweat And Pride“, dessen Anfangsriff irgendwie an Milano und Co erinnert. Im schnelleren Part von „Burn The Rapist“ fühle ich mich ein wenig an THE CASUALTIES erinnert, der hat nämlich einen leichten Punk-Einschlag. Und auf dieser Wahnsinnsfahrt wird auch nie innegehalten, hier ist die ganze Zeit Alarm angesagt. Okay, mal quält sich der Geländewagen eine steile Steigung hoch, mal brettert er wie eine gesengte Sau ins Tal herab, und herumfliegende Schottersteine schlagen merkliche Lücken ins nebenstehende Publikum. Aber anhalten ist nicht. Wie ich gelesen habe, soll es auch bei ihren Shows ziemlich krass abgehen, sodass Veilchen und Beulen zu den angesagten Stigmata ihrer Fans zählen dürften.
Elf Songs sind auf dem Album, wobei „Justice Part 1 Crime“ eher eine Art Intro für „Justice Part 2 Penalty“ darstellt. Am Ende gibt es noch einen aufgemotzten Track vom 2009er Minischeibchen „Grave Matter“ mit dem Titel „To Those About To Die“ der aufzeigt, dass die Band damals schon ordentliche Hackmesser in die Gegend geschmissen hat. Jedenfalls haben wir hier ein schönes, heftiges Thrashbrett, welches brutal, aber sauber, nette neue Narben ins Trommelfell schnitzt. Und da es live gerade ja nicht so möglich ist, kann man mit der Mucke schon mal daheim die Nackenmuskeln und Genickwirbel trainieren.
Wer die letzte EXUMER geil fand, und auch Bands wie EXODUS, S.O.D. oder eben überhaupt fett produzierten Thrash mag, sollte sofort seine Finanzplanung abzüglich des Kaufpreises von „Violence“ gestalten. Das Coverartwork stammt übrigens vom Altmeister Ed Repka, und zeigt mit dieser Baywatch-Tussi, die den weißen Hai mit einer Kettensäge tranchiert, auch einen gewissen Sinn für Humor. Wie im Introtext vom A-Team: „Sie wollen nicht so ganz ernst genommen werden. Aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen.“ Fette Axt, das!
Anspieltipp: „My Name Is Violence“ und „Toxic Terror“
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. My Name Is Violence
02. Burn The Rapist
03. Toxic Terror
04. The Knive Is Sharper Than Ever
05. Justice Part 1 Crime
06. Justice Part 2 Penalty
07. Revuelta
08. Blood, Sweat And Pride
09. Mature Love
10. MK Ultra
11. To Those About To Die 2020
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