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HALIPHRON – Anatomy Of Darkness (2024)

(9.173) Maik (9,0/10) Symphonic Death Metal


Label: Listenable Records
VÖ: 25.10.2024
Stil: Symphonic Death Metal






Erst anderthalb Jahre sind verstrichen, seit die niederländische Band HALIPHRON ihr Debütalbum veröffentlicht hat, und schon steht der Nachfolger in den Startlöchern. Ich muss zugeben, dass ich damals nicht die nötige Zeit fand, mich in das Werk reinzuhören, aber unser Master of Disaster Olaf war so sehr angetan, dass er die Band in unserer TFTHS- Audio Show einer hochnotpeinlichen (soll ein Scherz laut Maik sein, habe nachgefragt-Olaf) Befragung unterzog.

Zu gern hätte er sich wohl auch dieses Albums angenommen, doch da er im Gegensatz zu mir noch einem ‚vernünftigen‘ Broterwerb nachzugehen hat, landete „Anatomy Of Darkness“ in meiner Schublade. Und ich muss zugeben, dass ich beim ersten Hördurchgang erst einmal etwas überfordert war. Denn derart komplex, wie die Niederländer hier agieren, sprengt den Rahmen ‚normaler‘ Musikplatten.

Grob im Bereich des sinfonischen Schwarzmetalls agierend, zelebriert die Band, die sich nach einem Tiefsee- Riesenkraken benannt hat, ein derart vielschichtiges Soundkonstrukt, dass sogar besagter Oktopus Höhenangst bekommt.

Angesichts der Synthesizer denkt man zunächst an Bands wie CRADLE OF FILTH oder DIMMU BORGIR, doch dann stellt man fest, dass die Keybordarrangements auch irgendwie an NOCTURNUS erinnern. Der kratzbürstige Gesang von Marloes Voskuil (die sich demnächst gefälligst in Vokill umzunennen hat…kleiner Joke…) hat etwas von Dani Filth oder frühe BAL SAGOTH, aber durch den Rezitativen Sprechgesang auch etwas von neueren CARCASS.

Doch dies sind der Ideen nicht genug. Beim Song „Buried Truth“ kommt noch Klargesang hinzu, der einen orientalischen Einschlag hat und dem Tiefseekraken lovecraftsche Ausstrahlung verleiht.

Auch rifftechnisch lassen sich HALIPHRON nicht einschränken. Im Grunde trägt nur der Kreischgesang schwarzmetallische Züge, ansonsten bedienen sich die Niederländer aus allen Sparten, Thrash, Melodeath…was auch immer. Ab und an erinnert mich die Mucke an das Debütalbum von ETERNAL DIRGE, dann denkt man wieder, hier hat KING DIAMOND dramaturgisch mitgeholfen. Gerade der Song „Art Of The Blade“ offenbart theatralische Opulenz.

Teilweise wirkt die Musik auf „Anatomy Of Darkness“ eher wie ein Soundtrack und man spürt fast keine Übergänge zwischen den Songs. Das alles wirkt wie aus einem Guss, aber dennoch abwechslungsreich. Ob der Song „Epitome Of Perfection“ – Inbegriff der Perfektion- das heimliche Ziel dieses Albums beschreibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Könnte ich mir aber gut vorstellen.

Es ist wirklich schwer, die Musik von HALIPHRON in irgendeine Genreschublade zu pressen. Das von mir kolportierte ‚Symphonic Black Metal‘ wird der Gesamtheit auf diesem Album nämlich nur zum Teil gerecht. Doch ich denke, gerade Fans dieser Richtung dürften wohl am meisten mit diesem Album anfangen können.

Anspieltipp: „Silent Escape“ und „Buried Truth“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Opus Addicere
02. Silent Escape
03. Feasting On Flesh
04. Black Star
05. Buried Truth
06. Double Or Nothing
07. Epitome Of Perfection
08. Art Of The Blade
09. Anatomy Of Darkness




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