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HALPHAS – The Infernal Path Into Oblivion (2019)

(5.953) Schaacki (9/10) Black Metal

Label: Folter Records
VÖ: 13.12.2019
Stil: Black Metal

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Nachdem mich HALPHAS erst kürzlich auf dem De Mortem et Diabolum 2019 prächtig unterhalten, ja geradezu begeistert haben, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, auch ihr neues Album „The Infernal Path Into Oblivion“ genauer unter die Lupe zu nehmen. Und so wie ich sie noch in Erinnerung habe, so hauen sie gleich noch einmal in diese herrlich tiefe Kerbe, die sie in meinem Schädel vor ein paar Wochen hinterlassen haben.

Ihre Form des Black Metals ist druckvoll und aggressiv und sehr traditionell angelegt. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich hier ein paar Skandinavier hinter vermutet, die gern mal bei Mondschein durch Wälder und auf schneebedeckte Berge wandern. Denn die Musik ist finster und kalt und vereint so einige Trademaks, die für die Länder im Norden typisch sind – hässlich wie Norwegens GORGOROTH, melodisch wie die Finnen von SARGEIST und druckvoll wie die schwedische Bastion DARK FUNERAL. Da kommt einiges zusammen und die Mitteldeutschen brauchen dank ihrer Qualitäten diese Vergleiche auch wirklich nicht zu scheuen. Und selbst wenn der dem Album beiliegende Promotext betont, dass man sich „fernab von genrefremden Einflüssen bewegt“, völlig blind bzw. taub für andere Sounds sind HALPHAS dann auch nicht, was gut ist. So gibt es dann nämlich noch etwas Abwechslung durch ein paar schöne, verspielte Intros, herrliche Bassläufe und auch ein angenehmes Instrumental („The Narrow Descent“). Diese Passagen bieten Zeit zum Luftholen und stellen quasi die bekannte Ruhe vor dem Sturm dar.

Und kommen wir noch einmal auf diesen „Sturm“ zurück, dann darf auch nochmals angemerkt werden, dass dieser bei aller Wucht stets Tiefgang bereithält. Es gibt zwar immer ordentlich auf den Helm, doch ist es nie wirklich stumpf. Zu den bereits angesprochenen Melodien und der druckvollen Basis gesellt sich eben auch ein fürs Genre angemessen weites Spektrum an Gesangsvielfalt. Nebst Keifen und Röhren fügen sich auch klare und gesprochene Passagen ein.

The Infernal Path Into Oblivion“ schließt wunderbar an den sehr guten Eindruck, den ich von ihrer Live Performance hatte, an. Wie der vorangegangene Text schon vermuten lässt, bleibt da in der Wertung nicht viel Luft nach oben. Einzig so ein paar Hooks, Ohrwürmer, Melodien, die einen nicht mehr loslassen, würde ich mir noch wünschen und alles wäre wirklich perfekt. Aber auch so bewegen sich HALPHAS auf einem sehr hohen Niveau und ich kann diese eisigkalte Platte nur wärmstens empfehlen. Als Hörprobe ist das nachstehende „Forever Spellbound“ bestens geeignet. Der krönende Abschlusssong des Albums fasst alle Stärken der Band zusammen, zeigt, wie facettenreich sie innerhalb des Spektrums agieren und was sie gern (dosiert) von außen zulassen – der Höhepunkt beschließt die Scheibe mehr als würdig.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

Tracklist:
1. Into Eternity We Ride
2. Monument of Blood
3. Bones and Dust
4. Temple of Oak
5. A Grave in the Sands
6. The Narrow Descent
7. Forever Spellbound


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