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HANGING FORTRESS – Darkness Devours (2020)
(6.652) Maik (7,6/10) Death Metal
Label: Redefining Darkness
VÖ: 06.11.2020
Stil: Death Metal
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Die Älteren unter uns erinnern sich sicher noch an die Zeit des frühen Death Metal Booms, als noch nicht alle Blicke gen Schweden oder Florida gingen, und kultige Labels wie Relapse oder Seraphic Decay rohen, ungekünstelten und krachigen Todesmetall unter die lärmgierigen Massen dealten. Die meisten Bands dieser Ära sind heutzutage schier in Vergessenheit geraten, und kaum einer kennt noch Bands wie GOREAPHOBIA, TOXAEMIA, ACHROSTICHON oder ABHORRENCE.
Für Liebhaber der rohen Death Metal Schiene aus dem amerikanischen Mittelwesten haben nun HANGING FORTRESS aus dem Staate Ohio nach zwei EPs und einer Single ihre erste Langrille in’s Rennen geschickt. Naja, Langrille ist übertrieben, denn „Darkness Devours“ ist eigentlich nur eine Mini-LP, denn gerade mal auf 21 Minuten kommen die sieben Tracks.
Geboten wird altschuliger Ami- Death, der sich genüsslich in den Stilelementen der damaligen Zeit suhlt. Schepperndes bis schleifendes Riffing, tiefgestimmte, verzerrte Gitarren, die auch mal klassische Dissonanzen einfließen lassen, und ein bellend-grollender Gesang, der klingt wie der Hund von Baskerville im U-Bahn-Schacht mit gelegentlichen Kotzeinlagen. Das Ganze kommt noch mit einer heftig-räudigen, brutal-morbiden Produktion daher, welche dem schleifend-quälenden Death Metal noch die Bohrkrone aufs Gesicht drückt.
Ab und an wird auch mal kurz das Gaspedal durchgetreten, aber nur für kurze Zeit, denn meistens dröhnt man sich doch im Midtempo durch die Lauschröhren. Das hat dann allerdings den Effekt, dass sich die Songs dann doch recht ähneln, denn in dem eng gesteckten Rahmen, den sich HANGING FORTRESS selbst auferlegt haben, lässt sich halt nicht besonders stark variieren.
Für Anhänger der obig genannten Bands und deren Stilrichtung, oder den langsameren Tracks von AUTOPSY und Co, ist das Album sicher hörenswert, ob die Amis mit der Mucke allerdings großartig im Death Metal Geschäft erfolgreich sind, wird die Zukunft zeigen. Potential ist jedenfalls vorhanden, und „Darkness Devours“ bügelt einem auch ordentlich die Falten aus dem Sack. Allerdings ist da noch recht gut Luft nach oben.
Anspieltipps: „Burned Alive“
Bewertung: 7,6 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Burned Alive
02. Stab Wounds
03. Hanging Fortress
04. Blood Mountain
05. Darkness Devours
06. Drown
07. Killing You