Label: Nuclear Blast
VÖ: 18.09.2020
Stil: Thrash Metal
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Viele berühmte und bekannte Bands hatten irgendwann mal das Problem, ein absolutes Überalbum veröffentlicht und sich selbst damit die Messlatte in schier unerreichbare Höhen gelegt zu haben. Die Beispiele sind endlos und dementsprechend ist bei den Fans die Erwartungshaltung an das neue Album aus dem Hause Heathen fast unermesslich, ist doch deren Vorgänger „The evolution of chaos“ quasi deren schwarzes Album…und was danach kam, wissen wahrscheinlich alle, die sich auch nur annähernd mit gitarrenorientierter Unterhaltungsmusik auskennen.
Dem Gehörnten sei Dank verhält es sich bei dem Bay Area Urgestein anders, auch wenn man es auf den ersten Blick oder Ton nicht sofort erkennt. Ja, auch ich hatte anfangs so ein wenig Probleme mit „Empire of the blind“, denn das neue Material ist manchmal nicht so eingängig, wie man es sich von dieser absoluten Überband erwartet hätte. Doch nach mehrmaligen Durchläufen wuchs das neue Material immer mehr und ein Stück wie der Titeltrack wurde zu einem absoluten Überflieger. Natürlich hört man an den Riffs die langjährige Mitarbeit von Lee Altus und Kragen Lum bei Exodus und auch David White ist nicht mehr so überragend wie vor 10 Jahren, doch passt einmal mehr alles zusammen, auch wenn ich mich an den neuen Schlagzeuger Jim DeMaria, der Fans als Live Drummer von Demolition Hammer auf diversen Festivals im letzten Jahr die Flöhe aus dem Pelz drosch, etwas gewöhnen musste, war ich doch immer ein ausgewiesener Fan von Darren Minter. Doch Schlamm drüber, wir sind bei Heathen 2020 und die Jungs zeigen den Jungspunden einmal mehr, was Papa noch so im Sack hat.
Gerade Riffsalven wie bei „The blight“, „The gods divide“ oder dem Übersong „In black“ hätte ein Gary Holt sicherlich gerne bei Slayer untergebracht, bei denen er schlussendlich als rhythmischer Hintergrund Musiker ein trostloses, wenn auch lukratives Dasein fristete und somit Kragen und Lee die Entfaltungsmöglichkeiten bei seiner Hauptband gab, die diese nutzten und fettes Material eintüteten, welches nicht nach 10 Jahre Entstehungszeit, sondern frisch und frei aus dem Bauch heraus klingt.
Leute, gebt „Empire of the blind“ ein klein wenig Anlaufzeit und Ihr erhaltet ein Album, welches Euch nicht nur den Rest des Jahres, sondern auch darüber hinaus viel Freude bereiten wird. Die Altvorderen wissen einfach, wo Bartel den Most herholt.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The rotting sphere
02. The blight
03. Empire of the blind
04. Dead and gone
05. Sun in my hand
06. Blood to be let
07. In black
08. Shrine of apathy
09. Devour
10. A fine red mist
11. The gods divide
12. Monument to ruin
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