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HELGRINDUR – Helgrindur (2023)
(8.595) Maik (8,5/10) Pagan Black Metal
Label: MDD Records
VÖ: 20.10.2023
Stil: Pagan Black Metal
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Schon das Coverartwork des selbstbetitelten Zweitwerks der Solinger HELGRINDUR weist den Weg in das Reich der Sagen, Märchen und Legenden. Pagan Metal, ins besonders die deutschsprachige Version, ist ja derzeit etwas ins Hintertreffen geraten. Zuviele Bands gefielen sich im musikalischen Gleichschritt oder gingen lyrische Wege, die eher auf Partystimmung mit viel Met und Bier setzten.
HELGRINDUR hingegen bringen das Genre wieder zu ihren Ursprüngen zurück, nämlich musikalisch zumeist Black Metal, der mit leicht folkigen Melodien und einem auf Natur und Mythen oder Geschichtlichem basierenden Lyrikkonzept.
Aggressiv/treibende schwarzmetallische Riffs und ein ebenso aggressiver Gesang lässt auch wenig Raum für Baumkuschlerromantik. Selbst die melodischen Parts verströmen eher Düsternis und passen perfekt zum Herbstwetter. Melancholie lassen HELGRINDUR allerdings nicht aufkommen, dass wird einfach das Gaspedal recht oft durchgedrückt, und gelegentliche ruhige Phasen leiten einfach nur zum nächsten Riff über.
Das gitarristische Duo Flemming und Gianni – der mit Drummer Alex auch bei OBSCURITY zockt, sägt sich gewaltig durch die Wälder des Bergischen Landes und die Rhythmussektion macht ordentlich Druck. Deutschen Texten gegenüber bin ich ja zumeist etwas distanziert, weil sie oft eben von der Musik ablenken (und weil manche Texter, nun ja…ihr wisst, was ich meine…). Diese Gefahr besteht auf diesem Album allerdings nicht, denn zumeist versteht man aufgrund black/deathigen Gekreisches und Gegrunzes eh nicht alles, zum anderen ordnet sich der Gesang auch den Songstrukturen unter.
Dazu kommt noch, dass es die Band vermeidet, in textlichen Gefilden des Neopaganismus zu wildern und auch das Klischee vom dauersaufenden Partywikinger außen vor lässt. Wer also auf Hüpfpagan vom Kaliber KORPIKLAANI oder FINNTROLL hofft, wird hier wohl enttäuscht werden.
Wenn ich nun schon schreibe, dass HELGRINDUR den Pagan Metal zu seinen Ursprüngen zurückführen, dürfte auch klar sein, dass hier das Pferd nicht neu erfunden wird. Aber die alten Hufeisen werden ordentlich aufpoliert und laden zu einem phantastischen Ritt durch die düsteren Mysterien der Heimat ein. Wem die früheren Alben von Bands wie VARG gefallen haben, oder wer Bands wie THRUDVANGAR oder WOLFCHANT mag, wird sicher auch an „Helgrindur“ seine Freude haben.
Anspieltipp: „An Der Mühle“ und „Das Mädchen Am Teich“
Bewertung 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. An Der Mühle
02. Fernweh
03. Erinnerung
04. Das Mädchen Am Teich
05. Golem
06. Herr Des Waldes
07. Helgrindur
08. Bergisches Land
09. Lebenslicht
10. Zur Ewigkeit