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HELL IS OTHER PEOPLE – Moirae (2024)

(9.153) Maik (7,7/10) Depressive Black Metal


Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 11.10.2024
Stil: Depressive Black Metal






Never judge a book by ist cover, heißt es ja so schön. Dem könnte man noch hinzufügen: Schließ niemals vom Bandfoto auf die Musik! Denn wenn ich mir das Foto so betrachte, welches von HELL IS OTHER PEOPLE auf Metal Archives herumgeistert, würde ich niemals nicht in hundert kalten Wintern darauf schließen: Depressive Black Metal.

Nee, schaut es Euch einfach mal an, so sehen doch Thrasher aus, oder Hardcoreler oder Grinder oder so. Nunja, Besagte Band kommt ja auch nicht aus Skandinavien, sondern aus Kanada. Vielleicht ist man ja dort nicht ganz so biestig drauf wie in Elchistan, weil dort der Alkohol billiger ist. Doch Schande über mich! In Kanada gibt es ja auch Elche! Gut, die heißen dort anders, also sagen wir einfach Moosopotamien (badumm tsssss).

Okay, genug von diesem Geschwätz. HIOP widmen sich der melancholisch- depressiven Spielart des Schwarzmetalls und das bedeutet, Frohsinn wird man hier vergebens suchen. Zumeist geht es getragen minimalistisch zu, und selbst wenn die vier Gestalten mal etwas Tempo auf die Drums packen, bleibt es größtenteils desolat.

Hat das eine Bedeutung, dass sich gerade jetzt dicke Wolken vor die Sonne schieben? Wird selbst unser wärmend Himmelsgestirn depressiv bei dieser Musik und möchte sich verkriechen? Verdenken kann ich es ihr nicht, denn die Mucke der vier Kanadier zieht einen schon ein wenig runter.

Dabei ist es im Ganzen gar nicht mal schlecht gemacht. Die angestrebte Atmosphäre wird definitiv erreicht, der Gesang schwebt zwischen wütend und verzweifelt und passt sehr gut zu dieser Art Mucke. Melodische, aber dennoch melancholische Gitarrensoli verstärken den Effekt.

Für Freunde derartiger Klänge dürfte dieses Album sicher interessant sein, wer allerdings schon mit depressiven Anwandlungen zu kämpfen hat, sollte von solchiger musikalischer Sterbehilfe vielleicht Abstand halten. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich hier schreibe. Ich persönlich würde mir zur akustischen Untermalung etwaiger Suizidvorhaben lieber noch mal meine Lieblingsplatten anhören, in der Hoffnung, dass die mich aus dem Sumpf ziehen.

„Moirae“ ist ein DSBM- Album geworden, welches überhaupt nicht auf den kanadischen Ursprung hinweist. Eher würde ich diese Band nach Norwegen, Deutschland oder Frankreich verorten. Minimalistisch melancholischer Black Metal, der jeden Stimmungsring ins Tiefschwarze zieht und für die ausgelassene Fröhlichkeit einer Einbalsamierung sorgt.

Ich muss das jetzt ausmachen, nach drei Durchgängen brauche ich jetzt was Lustigel. Paul Celans Todesfuge etwa.

Anspieltipp: „Loss“


Bewertung: 7,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Moirae
02. Fates
03. Degrade
04. Loss
05. Atropos




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