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H-J

HELLOWEEN

Straight out of hell (2013)

Wie Ihr vielleicht bereits in meinem Interview mit Drummer Dani Loeble herauslesen konntet, bin ich schwer vom neuen Helloween Scheibchen „Straight out of hell“ angetan. Und das ist eine ziemlich große Überraschung, denn ich habe den Mannen Deris, Großkopf, Weikath, Gerstner und eben Loeble solche einen großen Wurf niemals mehr zugetraut, denn zu durchwachsen waren die Leistungen auf „Gambling with the devil“ von 2007 und „7 sinners“ aus 2010, doch mit Studioalbum Nummer 14 schwimmen sich die Kürbisse endlich mal wieder frei, beeindrucken zum Teil mit tollen Ausflügen in die reichhaltige Vergangenheit des einstigen Aushängeschilds teutonischer Hartwurstklänge und können tatsächlich an vergangene Glanztaten zum teil anknüpfen.

Allein die Gesangsleistung von Andi Deris ist zuweilen phänomenal, da er hier wirklich alle Facetten seines abwechslungsreichen Talents zeigt und für Gänsehautmomente sorgt. Schon beim Opener und der ersten Single „Nabatea“, der sehr mystisch und mit vielen Tempiwechseln für Abwechslung per exelence sorgt, zeigt er, was in seinen Stimmbändern steckt. Die Produktion ist fett, die Instrumentalisierung grandios und immer schwebt ein klein wenig der Geist der Vergangenheit über den Jungs, den sie mit dem überragenden Speeder „World of war“ auch noch Nahrung geben. „Far from the stars“ erinnert wohltuend an „Dr.Stein”, der hymnische Refrain auf „Burning sun“ gräbt sich tief ins Erinnerungsvermögen und „Hold me in your arms“ ist pompöser Stadionrock mit Hitfaktor. „Asshole“ ist ein eindeutiger Fingerzeig, der allerdings ein klein wenig zu plakativ ausgefallen ist und leider damit ein wenig die Schwächeperiode des Albums einläutet, welches zum Schluss ein wenig an Fahrt verliert und lediglich noch mit „Make fire catch the fly“ ein Ausrufezeichen setzt, doch das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau.

Straight out of hell“ tritt mächtig Arsch und zeigt, dass Helloween noch lange nicht zum Alt-Metal gehören, sondern vielmehr mit diesem Album eine neue Käuferschicht erreichen könnten, die vielleicht vorher mit dem Fünfer nichts anfangen konnte. Klar darf man keine neue „Keepers“ erwarten, denn dafür waren und sind diese Alben zu legendär, doch wenn eine Band sich an diesen orientiert und mächtig Gas gibt, verdient dies Lob und Anerkennung, die ich somit hier und gerne ausspreche.

Bewertung: saustarke 8,5 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Nabataea

02. World of war

03. Live now!

04. Far from the stars

05. Burning sun

06. Waiting for the thunder

07. Hold me in your arms

08. Wanna be god

09. Straight out of hell

10. Asshole

11. Years

12. Make fire catch the fly

13. Church breaks down


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