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HERMAN FRANK – Two For A Lie (2021)
(7.112) Maik (8,9/10) Heavy Metal
Label: AFM Records
VÖ: 21.05.2021
Stil: Heavy Metal
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Warum Musiker ihre Bands immer als Soloprojekt unter ihrem Namen veröffentlichen müssen, ist mir ein wenig ein Rätsel. Aber gut, wenn das Ergebnis stimmt, kann man darüber hinwegsehen.
HERMAN FRANK, aus seiner Zeit bei ACCEPT und VICTORY sicher dem einen oder anderen bekannt, zockt nun schon seit über zehn Jahren unter diesem Markenzeichen, war mir aber bislang nicht ins Ohr geflutscht.
Pic by Kai Swillus
Hier nun liegt bereits das fünfte Studioalbum vor. Die Band knallt auch ohne Introgeschwurbel gleich heftig los, denn der Opener „Teutonic Order“ ist ein ziemlich treibender Metalsong, der mich vom Arrangement ziemlich an JUDAS PRIEST erinnert. Glücklicherweise hat Vokalist Rick Altzi selbst eine recht geile, variable Stimme, so dass man sich den Song gar nicht mit Halford-Screams vorstellen muss.
Okay, macht weiter in dieser Preislage, und ich bin’s zufrieden!
Leider geht es nicht ganz in dieser Kategorie weiter, da schon beim darauffolgenden „Venom“ eher adäquate Metalkost mit leichtem Touch vom Hardrock geboten wird. Gesdanglich fühlt man sich irgendwie an DEEP PURPLE erinnert, denn Rick liegt irgendwie zwischen Gillan und Coverdale. Diese Parallelen kommen dann auch des Öfteren zum Tragen.
Musikalisch bieten HERMAN FRANK und seine Gefolgsleute recht guten Teutonenmetal. Sehr gitarrenbetont, mit knackigen Riffs und fetten Soli. Besonders die Riffs haben eine ziemliche Heavyness und machen megamäßig Spaß. Die Gesangslinien wirken teilweise etwas bekannt, aber nach über einem halben Jahrhundert Metal Musik kann man nicht überall was Neues erfinden. Und im Grunde soll Metal ja auch unterhalten und zum Ausfreaken einladen und nicht zum Dissertationsthema für Musikstudenten werden.
Dazu kommt erfreulicherweise noch, dass die Band auch auf dem ganzen Album auf die Mütze kloppt, und nicht mit halbgaren Balladen und Säuselorgien nach Radioplay schielt.
Bisschen Abzug gibt es für den Song „Stand Up And Fight“, dessen Gesangslinie bei den Strophen, besonders am Anfang der ersten, „Stranger, danger…“ mich doch recht stark an „Kill The King“ von RAINBOW erinnert. Ich will hier keine Klauabsicht unterstellen, denn es wäre mir vielleicht gar nicht aufgefallen, wenn der RAINBOW- Song nicht auch noch mit „Danger, Danger…“ anfangen würde. Okay. Irgendwas zum Meckern findet man immer.
Obwohl hier natürlich Altbekanntes verwendet wird, muss man doch bescheinigen, dass Mister Frank seinen ehemaligen Kollegen von ACCEPT ganz schön die Butter vom Brot kratzt. Denn „Two For A Lie“ ist ein treibendes Metalalbum geworden, welches wirklich Spaß macht zum Hören, und dem Fan gediegenden Teutonenstahls mit leichten Parallelen zu modernen PRIEST und der heftigeren Seite von PURPLE oder WHITESNAKE schön in die Knochen fahren dürfte.
Anspieltipps: „Teutonic Order“ und „Hail The New King“
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
Tracklist
01. Teutonic Order
02. Venom
03. Hate
04. Eye Of The Storm
05. Liar
06. Hail The New King
07. Just A Second To Lose
08. Danger
09. Stand Up And Fight
10. Open Your Mind