Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 24.02.2023
Stil: Dark Wave

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Es ist immer wieder bemerkenswert, wenn Musiker ihren Ursprüngen Tribut zollen. Mit dem Album IX von HOST verschreiben sich zwei Urgesteine der Band Paradise Lost ihrer Liebe zur New Wave und Gothic Ära der late 80´s Yorkshire-Bewegung. Gitarrist Greg Mackintosh und Sänger Nick Holmes begeben sich dabei explizit in die Gemächer dunkelster Klanglandschaften und laben konsequent an der Atmosphäre von Dance Pop bis hin zu Gothic inspirierten Orchestrierungen.

Herausgekommen ist eine mitunter energetische Sammlung von Songs, die allesamt gefühlvoll und keineswegs überladen die Stimmung aus der Hochzeit des Gothics bzw. New Wave spiegeln. Hämmernde Rhythmen, unter die Haut fahrende Keyboards und zentrisch angewandtes Gitarrenspiel, das alles in Kombination mit dem gesanglich einfühlsamen Stimmbild und den gelegentlich eingesetzten Streichern werden Fans der Szene sicherlich aufhorchen lassen.

Besonders beeindruckt hat mich diese Art von Frische, dieses freie Aufspielen, ein Faktor der vielen Musikern über die Jahre hinweg abhanden geht. Kreativität kann man diesem Projekt jedenfalls nicht absprechen, jeder Song ist auf seine Art individuell und trägt seinen eigenen fühlbaren Charme in sich.

Während „Wretched“ als Opener die Basis aber noch nicht das gesamte Ausmaß dieser düsteren Scheibe anpeilt, folgt mit „Tomorrow´s Sky“ gleich der direkte Punch, eine stampfende Synthwave Hymne die geradliniger nicht hätte ausfallen können. Mit „Divine Emotion“ driften wir anschließend auch emotional endlich in die angesagte Dark Wave Spielart ab. Das poppig ausgefallene „My Only Escape“ hätte auch gut in den Filmsoundtrack von DRIVE gepasst, etwas chilliger ist das balladenartige „Inquisition“ ausgefallen. Auch Neuinterpretationen wie des legendäre „I Ran“ von A Flock Of Seagulls wissen im modernen Gewand gehüllt zu gefallen.

Mit IX liefern HOST ein rundum gelungenes Debüt-Projekt im Dark Wave Universum ab, welches hoffentlich eine Zukunft haben wird. Der Wellengang zwischen düsterer Nostalgie und moderner elektronischer Klangstrukturen ist samtweich ausgefallen und lädt somit definitiv zum längeren Verweilen ein. 

01. Wretched Soul
02. Tomorrow´s Sky
03. Divine Emotion
04. Hiding From Tomorrow
05. A Troubled Mind
06. My Only Escape
07. Years Of Suspicion
08. Inquisition
09. Instinct
10. I Ran