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HOUND – I Know My Enemies (2021)
(6.933) Marky (8,3/10) Hard Rock
Label: Metalville Rec.
VÖ: 26.03.2021
Stil: Hard Rock
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Ich bin ein Kind der 80er Jahre und hasste die alten Hardrock Bands des vorherigen Jahrzehnts mit ihren elend langen Songs und dumpf produzierten Platten. Verdammt nochmal und daher kann ich recht wenig mit dem neuzeitlichen Vintage Rock anfangen, weil ich solchen Sound schon früher ermüdend und dröge fand. Erst über die RAMONES konnte ich mich der 70er Jahre Mucke wieder nähern. Heutzutage kann ich denn alten Hardrock Band durchaus was abgewinnen, nur den neuzeitlichen meist immer noch herzlich wenig.
Mit diesen Gefühlen hörte ich in die zweite Platte „I Know My Enemies“ der Hildesheimer Band HOUND rein. Der Opener „Sleep In Thunder“ ließ mein mulmiges Gefühl noch nicht verschwinden. Zu verspielt und wenig eingängig klang der Song. Doch schon mit „Head Under Water“ sah das anders aus. Etwas transzendental angehaucht, sehr melodiös und mit einem schönen Chorus, reißt einen der Song einfach mit. Lustig find ich das Video dazu, welches mit alten Science-Fiction Sequenzen aufwartet. Ein erstes Highlight der Platte!
„All Of Us“ überrascht mit einem schwungvollen punkigen Grundrhythmus, der einen regelrecht wachrüttelt. Zum ersten Mal blitzt mir in Gedanken die spielerische Vielfältigkeit von HOUND auf. Das unterstreicht auch „Fortune“, ein mit Hammondorgel unterlegter Hard Rocker. mit schönen Soleeinlagen von Bass und Gitarre.
„Loyality“ ist ein gemäßigter Song, der etwas theatralisch intoniert, aber zur Mitte schwungvoller wird. Hier kommt mir ein Vergleich zu TENACIOUS D in den Sinn. Sicher kein passend stilistischer Vergleich, aber von der Grundintension fahren HOUND eine ähnliche Dramatik in ihren Songs auf. Wiederrum fängt „I Smell Blood“ mit Flamenco-mäßigen Gitarren an, wechselt in teils verspielt psychedelisch anmutende Songstrukturen und glänzt mit einem weiteren eingängigen Refrain. Wieder großes Kino!
Etwas funkiger geht es bei „Primetime“ zur Sache, wobei „Without A Sound“ wieder schnellere Parts hat, die recht punkrockig klingen. Hier muss ich mal festhalten, dass ich durch die teils abgedrehten Gesanglinien von Sänger Wanja Neite gut vorstellen kann, wie der auf der Bühne abgeht.
Der Abschluss der Platte, klingt leider wieder etwas weniger zwingend, wie schon zum Anfang der Platte. Die letzten drei Songs besitzen nicht mehr die Eingängigkeit wie die Songs zuvor. Speziell „The Downfall“, als letzter Song, klingt mir zu psychedelisch verspielt.
Meine Bedenken zum Anfang sind im Falle von HOUND nicht berechtigt. „I Know My Enemies“ ist eine abwechslungsreiche Hard Rock Platte geworden, die mit gesanglicher und spielerischer Finesse brilliert und auch vor funkigen, psychedelischen sowie punkrockigen Einflüssen nicht Halt macht. Alle Stile gekonnt in Szene gesetzt, klingen die Songs wie eine zusammenhängende Story, zu der man gut mitschwingen und abdriften kann und dabei den ein oder anderen Hit mit an Bord hat.
Anspieltipps: „Head Under Water“, „Fortune“, „I Smell Blood”
Bewertung: 8,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sleep In Thunder
02. Head Under Water
03. All Of US
04. Fortune
05. Loyality
06. I Smell Blood
07. Primetime
08. Without A Sound
09. Upside Down
10. The Abyss
11. The Downfall