Label: Metalville
VÖ: 29.06.2018
Stil: Classic Hardrock
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Normalerweise zucke ich ein wenig, wenn ich den Stempel „Stoner, Sludge“ oder ähnliches lese und versuche dann geschickt, die Teile an ein wenig mehr interessierte Redakteure outzusourcen. Doch irgendwie fesselte mich allein schon das geniale Coverartwork von „Settle your scores“ und somit kramte ich mal ein wenig im Netz, legte mir die Scheibe auf (bildlich gesprochen) und wurde glatt vom Sessel gefegt. Stone? Was für ein Blödsinn. Sludge? Grundgütiger. Hound aus Hildesheim spielen herrlichen 70er Jahre Hardrock, der seine Paten in Deep Purple, Led Zeppelin und Queen hat. Was für eine Bürde für solch eine junge Band…
Doch der Fünfer ist bärenstark, macht Spaß, ist instrumentaltechnisch so sicher, wie ein Currywurst nur aus Berlin kommen kann und steht kompositorisch kaum den vorgenannten Bands nach. Ehrlich, würden Led Zep noch existieren…ich könnte mir vorstellen, die Songs würden ähnlich klingen wie auf diesem rundum begeisternden Scheibchen. Die Hammondorgel unterstreicht die Komposition gekonnt, trägt die Songs auf eine nächst höhere Ebene und duelliert sich zum Teil brillant mit den tollen und einprägsamen Riffs. Sänger Wanja klingt wie eine Mischung aus Freddy und Robert Plant, schreit, jammert auch mal und ist auf einem Niveau, welches ich von einer so mir noch unbekannten Band niemals erwartet hätte. Allein das kraftvolle „Jim Vance“ ist so mitreißend, dass man mehrfach auf die Repeat Taste drückt, um das soeben erlebte noch einmal durchlaufen zu lassen. Doch Anspieltips sind hier Eulen nach Athen tragen, denn die gesamte Platte ist ein in sich geschlossenes Meisterwerk, welches man bei einem Bier ebenso genießen kann, wie bei einem schönen Glas Rotwein.
Ich hoffe, Hound verirren sich in nächster in die Hauptstadt, denn ich MUSS unbedingt diese geilen Songs mal live erleben und hoffe, dass sie genauso überragend klingen wie auf Polycarbonat. „Settle your scores“ ist für mich eine der größten Überraschungen in diesem Jahr und hoffentlich erst der Anfang einer hoffentlich großen Karriere. Zu wünschen wäre es diesen Ausnahmemusikern definitiv.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Not so long ago
02. Jim Vance
03. The perilous realm
04. Cursed place
05. Thoughts & prayers
06. Not at all
07. The poacher
08. The secret commonwealth
09. Grit
10. Flesh & bone
11. Settle your score
12. Awful fellow
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