Moin Freunde des gepflegten Death Metals, hier kommen zwei Leckerli für Euch. Hypocrisy habe ihre beiden Frühwerke "Penetralia" (1992) und "Osculum Obscenum" (1993) einer sondtechnischen Frischzellenkur unterzogen und als Re-Release neu auf dem Markt geworfen. Über Sinn und Zweck solcher Re-Releases kann man wie immer vortrefflich Streiten. Entscheiden, ob Ihr so was brauchen tut, könnt nur wie immer ihr selbst (wobei ich schon sagen muss, dass die Covergestaltung mehr als lieblos dahingeklatscht wurde).
Zwischen dem aktuellen Silberling "End of Disclosure" und den beiden Erstlingswerken liegen, ich denke das kann man so sagen, musikalische Welten. Während auf den Alben noch roher unverfälschter Death Metal gezockt und alles kurz und klein geschreddert wurde, so spielen die Jung’s um Mastermind Peter Tägtgren heute eine etwas melodischere Variante. Nichts desto trotz versetzen mich beide „Spielarten“ in Verzückung und lassen mein Tanzbein ordentlich zucken. Jetzt aber nicht mehr lange rumgelabert, sondern zügig zum wesentlichen. Fangen wir mit einfach mit "Penetrlia" an. Tja Songs wie "Impotend God", "Suffering Souls", "God is a Lie" oder der Titeltrack habe auf jeden Fall der Zeit die Stirn geboten und nichts an ihrer vernichtenden Durchschlagskraft verloren und bolzen, nun im neuen sehr druckvollen Soundgewand, immer noch alles nieder. Da kann man eigentlich nicht meckern. Als Bonus werden zwei Live Varianten von "Left to Rot" und "God is a Lie" geboten. Die gehen klangtechnisch zwar noch als halbwegs hörbar durch, aber nur zwei mickrige Bonustracks bei einem Re-Release zu spendieren, find ich doch recht mager.
Und da man auf einem Bein nicht stehen kann, folgt nun der zweite Schlag mit "Osculum Obscenum". Und auch auf dem zweiten Output wird munter drauflos geprügelt, dass es eine wahre Freude ist. Auch hier kommt die Mucke mit ordentlich Schmackes rüber und lässt meine Nachbarn wieder einmal mehr verzweifeln! "Pleasure of Molestation", "Osculum Obscenum" und "Necronomicon" sind auch heute Nackenschläge aller erster Kajüte. Zwar gibt es den einen oder anderen schwächeren Song zu vermelden was aber zu verschmerzen ist. Das Venom Cover "Black Metal" kann auch als gelungen durchgehen, zwar hab da schon bessere gehört, aber wie gesagt es geht. Und zum Abschluss werden diesmal ganze drei Bonustracks als Zugabe draufgepackt. Naja drei sind schon mal besser als zwei, wobei der Sound teilweise schon weh tut.
Fazit: So!!! Also "Penetralia" und "Osculum Obscenum" dürfen wirklich in keiner gut sortierten Death Metal Sammlung fehlen soviel is mal Fakt. Aber, wie oben bereits erwähnt, ob der geneigt Metalhead nun solche Re-Releases braucht, muss jeder selber entscheiden. Ich hätte mich jedenfalls über ein Paar neue Coverartwoks gefreut (so wie bei "Catch 22"). Aber is halt nicht! Und wünsche ich viel Spaß beim gepflegten abschädeln.
Bewertung "Penetralia": Ruppige 7,6 von 10 Punkte
Bewertung "Osculum Obscenum": Hingeknüppelte 7,0 von 10 Punkte
Trackliste Penetralia:
01. Impotent God
02. Suffering Souls
03. Nightmare
04. Jesus Fall
05. God is a Lie
06. Left to Rot
07. Burn by the Cross
08. To Escape is to Die
09. Take the Throne
10. Penetralia
11. Left to Rot (Live Bonus)
12. God is a Lie (Live Bonus)
Trackliste Osculum Obscenum:
01. Pleasure of Molestation
02. Exclamation of a Necrofag
03. Osculum Obscenum
04. Necronomicon
05. Black Metal
06. Inferior Devoties
07. Infant Sacrifices
08. Attachment to the Ancestor
09. Althotas
10. Pleasure of the Molestation (Live)
11. Osculum Obscenum (Live)
12. Necronomicon (Live)
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Penetralia & Osculum Obscenum (2013 Re-Release)