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ILLDISPOSED - In Chambers of sonic Disgust (2024)
(8.959) Daniel (Inge & Heinz) (9,0/10) Death Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 28.06.2024
Stil: Death Metal
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Illdisposed melden sich nach einer 5-jährigen Pause mit ihrem neuen Album „In Chambers Of Sonic Disgust“ zurück. Grund für die ungewöhnlich lange Pause ist zum einen die Corona-Pandemie. Zum anderen wurde beim ihrem neuen Gitarrist Rasmus Henriksen ein Gehirntumor diagnostiziert. Ken Holst wurde somit aktiviert und ist nun wieder offizieller Teil der Band. Aber nun zur Musik.
Die letzten beiden Alben empfand ich leider etwas sperrig und zu düster. Gitarrist Jakob Batten hatte damals in einem Interview ja angekündigt, dass sie stilistisch etwas mehr in Richtung Black/Death gehen wollen. Gerade auf „Grey Sky Over Black Town“ war das recht gut hörbar, leider. Auch der Nachfolger „Reveal your soul for the dead“ konnte mich nicht wirklich überzeugen. Aber mit Album Nummer 15 kommen die Illdisposed typischen Trademarks, nämlich ordentlich Groove und Melodie zurück. Die erste Single-Auskoppelung und auch Opener des Albums „Spitting Your Pain“ ließ mich direkt etwas aufhorchen. Sound und Riffs ließen erahnen, dass man sich wieder etwas an seine Wurzeln erinnert.
Song Nummer 2 „I Walk Among The Living“ beginnt mit einem Fade-In und geht somit auch mit einem Augenzwinkern in Richtung Bolt Thrower. Aber auch hier Groove, klasse Riffs und ein Bo Summer, der mal wieder seinem Namen „Subwoofer“ alle Ehre macht. Was viele wahrscheinlich nicht wissen ist, dass der gute Bo Leiter einer Haftanstalt in Dänemark ist. Da ist jeder Insasse wohl gut beraten, sich an die dortigen Regeln zu halten. Ich kann mir vorstellen, dass es sonst ganz schön laut und ungemütlich werden kann, wenn Herr Summer einem die Leviten ließt. Aber das nur am Rande.
Weiter geht es mit „Lay Low“. Ein sehr melodiöser Song mit etwas gedrosseltem Tempo, bei dem die mittlerweile frisch mit Herrn Batten verlobte Sandie The Lilith (Defacing God) als Gastsängerin akquiriert wurde, ebenso wie für „I Suffer“, welcher später noch auf dem Album folgt. Sehr, sehr schön und bleibt im Ohr. „Flying Free“ rollt ebenso wie „Start Living Again“. Beide mit coolem Tempo und letzterer mit einem interessanten Synthie-Zwischenteil, der mit Kriegsgeräuschen unterlegt ist und somit sogar ganz entfernt an „One“ von Metallica erinnert. Aber sehr geil gemacht. Fetzt.
Ein weiteres Highlight ist „For Us“. Auch hier viel Melodie, gepaart mit sehr schöne Rhythmusgitarren und einem sehr eingängigen, fast 40 Sekunden langen Gitarrensolo am Ende. Die einzigen Blastpart auf der Scheibe findet man bei „And Of My Hate“, aber zum Glück schön oldschool im Stil von „Submit“. Alles richtig gemacht. Einziger Song, welcher bei mir auch nach mehrmaligen Durchläufen nicht so richtig zündet ist „The Ill-Disposed“, da er mir einfach zu sperrig ist. Aber von 11 Songs einer, welcher nicht ganz überzeugt, ist glaub ich schon ein ganz guter Schnitt.
Illdisposed rollen wieder und es gibt reichlich Songs, die im Ohr bleiben. Die Platte ist durchweg unterhaltsam und nie langweilig. Es gibt auch ein paar Synthies, welche aber sehr sparsam vorhanden und sehr im Hintergrund gehalten sind. Der Sound der Scheibe ist wie immer fett, verantwortlich wieder einmal Tue Madsen und sein Antfarm Studio. Bei mir läuft die Rinde erst mal in Dauerschleife. Von mir somit eine klare Empfehlung!
Album Line-Up
Bo Summer - Vocals
Jakob Batten - Gitarren
Ken Holst - Gitarren
Onkel K. Jensen - Bass
Rasmus Schmidt - Drums
Gastmusiker
Sandie The Lilith (Defacing God):
Gastvocals bei "Lay Low" und "I Suffer"
Cover Design: Timon Kokott Art-Work
Mixing/Mastering: Tue Madsen / Antfarm Studio
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Spitting your Pain
02. I walk among the Living
03. Lay Low
04. The Ill-Disposed
05. Flying free
06. Start living again
07. For us
08. I suffer
09. And of my Hate
10. All Electric
11. Pain suffer me