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IMMORTAL GUARDIAN – Unite And Conquer (2023)
(8.657) Maik (7,3/10) Progressive Power Metal
Label: Massacre Records
VÖ: 27.12.2023
Stil: Progressive Power Metal
Irgendwie kam mir der Name IMMORTAL GUARDIAN ziemlich bekannt vor, und nach kurzer Recherche sah ich, daß ich das Vorgängerwerk „Psychosomatic“ der ursprünglich internationalen, jetzt wohl amerikanischen Combo vor reichlich zwei Jahren schon rezensiert hatte. Da ich dem Album damals satte 8,8 Punkte verliehen hatte, war ich dann schon gespannt, was mir diesmal aus den Boxen entgegenschallt.
Und was soll ich sagen, die unsterblichen Wächter sind ihrem Stil treu geblieben, haben ihre eigene Mischung aus Power Metal, Melodic Metal und einer Prise Prog Metal, den sie selbst etwas unbescheiden ‚Super Metal‘ nennen, ein weiteres mal auf Polykarbonat gepresst. Nur, wie mir scheint, ein wenig gemütlicher angelegt.
Das progressive Element zeigt sich vornehmlich bei den flirrenden Gitarrenparts, den schillernden Keyboards und im zeitweisen Synkopieren des Drummings. Ansonsten setzen die Mannen auf eingängigen, treibenden Power- bis Melodic Metal mit teilweise liedhaften, allerdings eingängigen Gesangsparts.
Dabei kommt die Stimmvielfalt des Carlos Zema voll zum Tragen, der von tieferen Passagen bis hin zu halfordschen Screams alles drauf hat, was ein Power Metal- Vokalist braucht. Und da sind wir schon bei dem Wort Power. Die scheint beim Songwriting dann doch ab und an etwas an den Katzentisch verwiesen worden zu sein. Denn oftmals geht es mir dann doch etwas zu ruhig zu. Gerade zum Ende zu macht sich doch eine gewisse Schläfrigkeit im Kopf des Hörers breit.
Natürlich ist hier gitarristisch ein Virtuose am Werk, allerdings reißen geniale Soli insgesamt nicht alles raus. Da dümpeln mir einige Songs dann doch etwas allzu schnarchzapfig daher, so daß sie teilweise, ohne die Frickeleinlagen eher wie melodic Rock als nach Melodic Metal klingen.
Das hat dann insgesamt leider den Effekt, daß das Album auf Dauer etwas zu plätschern beginnt, wobei die proggigen Elemente den Hörgenuß auch noch in zu kleine Häppchen zerhacken.
Das macht die Mucke auf „Unite And Conquer“ im Ganzen dann auch etwas austauschbar, man hat die ganze Zeit das Gefühl, den ganzen Kram schon zigmal gehört zu haben. Die Mischung aus Power Metal, Melodic Metal, Progressive Metal und US- Metal könnte so reizvoll sein, wenn die Band etwas mehr Eigenständigkeit an den Tag legen würde. Den guten Eindruck, den die Band mit dem Vorgängeralbum bei mir hinterlassen hat, kann sie mit „Unite And Conquer“ leider nicht wiederholen. Dafür wirkt das Album zu sehr wie eine Nummer Sicher- Scheibe, bei der nichts riskiert, aber eben auch nicht viel erreicht wurde.
Anspieltipp: „Ozona“ und „Roots Run Deep“
Bewertung: 7,2 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Ozona
02. Echoes
03. Roots Run Deep
04. Perfect Person
05. Divided We Fall
06. Lost In The Darkness
07. Southern Rain
08. Unite And Conquer
09. Un Dia A La Vez
10. Rise Of The Phoenix