Das nunmehr elfte Studioalbum des schwedischen Modern Metal Exports und das Album Nummer Zwei, nach dem Ausstieg von Gründungsmitglied und Hauptsongwriter Jesper Strömblad. Aber keine Sorge, alles im grünen Bereich! Auch der neue Chef und Hauptsongwriter Björn Gelotte macht eine gute Figur! Der neue Longplayer entstand zu Großteilen in den Hansa Studios in Berlin, also quasi in der Nachbarschaft der Zephyrs Odem Redaktion und wurde von Daniel Bergstrand, Roberto Laghi und In Flames in ein erstklassiges Soundkorsett gesetzt.
Mit „In Plain View“ wurde für mich nicht der optimale Einstieg gefunden. Der Song kommt zwar knackig metallisch daher, lässt jedoch einen markanten Refrain vermissen, den In Flames ja sonst wie geschnitten Brot präsentieren. Das wird mit „Everything´s Gone“ schon deutlich besser gemacht. Der Song knallt schön thrashig los, wartet dann mit einer getriebenen Strophe auf, mit Double-Bass Attacken und dem prägenden Screams von Frontkelchen Anders Fridén, bevor der erste Ohrwurm-Chorus kommt. So müssen In Flames klingen! „Paralyzed“ kommt zwar etwas gradliniger daher, grooved aber noch ordentlich.
Dann macht der Verlauf der Platte einen Schlenker Richtung mehr Eingängigkeit. Nachtigall Ik hör dir trapsen…! „Through Oblivion“ kommt wesentlich mainstreamiger daher und dürfte ohne Probleme Eingang in die Playlists der Radiostationen finden und ist folgerichtig auch der Singleoutput zur Albumveröffentlichung. Nichtdestotrotz ein sehr guter Song, der mit großen Melodien aufwartet. Das geht mit „With Eyes Wide Open“ gerade so weiter, sogar noch radiotauglicher, gar balladesk! Hier werden sicherlich einige Fans der ersten Stunde verschnupf die Nase rümpfen. Aber mal Hand auf´s Herz! Die zeitweise death-metallischen Parts der Anfangstage sind schon lange passe und wichen der erfolgreichen Mixtur an wuchtigem Metal, mit kräftigen Grooves und markanten Hooklines, schon seit vielen Platten!
Zum Glück geht es so nicht weiter, wenngleich der Titelsong deutlich weniger Akzente setzt, wie die bisherigen Songs. Aber schon bei „When The Worlds Explodes“ kommen wieder die gewohnten Hard-Groove Muster, mit schönen Growls und Screams von Anders Fridén zum Einsatz. Hier kommen weibliche Gesangparts zum Einsatz, die gut zum Song passen. Dann kommt „Rusted Nail“, welches das erste Video war, zur Vorankündigung von „Siren Charms“ im Frühjahr. Ein weiterer Höhepunkt der Platte! Zum Ende gibt´s dann auch keinen radiolastigen Einbruch mehr. Besonders der letzte Song „Filtered Truth“ setzt einen famosen Schlusspunkt einer sehr gelungenen Scheibe, die sicher einige Kritiker auf den Plan rufen wird. Auf der anderen Seite ist „Siren Charms“ keine verweichlichte Version von In Flames, sondern die kompakte Quintessenz der Trademarks, wenngleich der amerikanische Markt sie so mit noch mehr ausgestreckten Armen empfangen dürfte!
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. In Plain View
02. Everything´s Gone
03. Paralyzed
04. Through Oblivion
05. With Eyes Wide Open
06. Siren Charms
07. When The World Explodes
08. Rusted Nail
09. Dead Eyes
10. Monsters In The Ballroom
11. Filtered Truth
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