Label: Metal Blade / Pelagic Rec.
VÖ: 25.09.2020
Stil: Postrock
Wer zu Schulzeiten im Erdkundeunterricht nicht die ganze Zeit aus Fenster gegafft hat, dem ergo geologische Ären nicht fremd sind, kann sicherlich mit dem Lyrikkonzept der Berliner etwas mehr anfangen als der Ottonormalhörer. Wie schon beim Vorgängeralbum „Phanerozoic I: Palaeozoic“ stehen hier die Erdzeitalter sowie die Auswirkungen auf Flora / Fauna / Hominisation in all seinen umfangreichen Facetten im Focus. Klingt kompliziert, ist es auch. Zumindest musikalisch, denn einfach kann ja jeder. Und da hat das Kollektiv schon seit Anbeginn ihres Bestehens die progressive Nase ganz weit vorn.
THE OCEAN verstehen es erneut über sich hinaus zu wachsen und ihrer Kreativität immer neue Ausdrucksformen zu verleihen. Jeder einzelne Künstler vermag auf seinem Instrument ergreifende Stimmungen zu erzeugen, die zu einen behaglichen Klangkosmos verschmelzen. Alle Strömungen fließen und ergießen sich letztendlich in einen großen Gefühlsozean, der alle Nuancen des Glücks rauschähnlich spürbar werden lässt, einem Klimax gleich. Wer glaubt „Phanerozoic II“ sei einfach nur die homogene Fortsetzung, der täuscht sich. Es werden konsequent neue Pfade bestritten, wenn auch den Ausgangspunkt nicht aus den Augen verlierend. Dies war aber eigentlich bei dieser Band vorhersehbar. Solange die Evolution noch fähig ist solch kreative Menschenkinder zu formen, ist noch Land in Sicht und unser schöner, blauer Planet noch lange nicht verloren.
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Anspieltipps:„Spray Painted Walls“ , “This Is Crossover” , “Pleistocene”
Tracklist:
01. Triassic
02. Jurassic | Cretaceous ( feat. Jonas Renkse / Katatonia )
03. Palaeocene
04. Eocene
05. Oligocene
06. Miocene | Pliocene
07. Pleistocene
08. Holocene
