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Instrumentaler Psychedelic-Rock aus Aschaffenburg? Ganz klar: My Sleeping Karma. 2005 begann das Projekt und mittlerweile steht das fünfte Album in den Startlöchern. Auf dem Desertfest 2015 in Berlin trafen wir Matte, den Bassisten der Band und sprachen über die Anfänge, Einflüsse und den Prozess rund um das neueste Album „Moksha“

Gehen wir zu den Anfängen zurück. 2005 habt ihr euch gegründet. Wie kam die Bandkonstellation ohne Sänger zu Stande?

Es gab eine Band, die hieß
The Great Escape, die auch ein paar CDs und Vinyl rausgebracht hat. Jetzt wird’s richtig interessant… Unser Seppi, der jetzt Gitarre spielt, war der erste Trommler bei The Great Escape. Der hat sich irgendwann mal das Bein gebrochen. Da hatten wir einen Auftritt und haben Steffen als Ersatz reingeholt. Dann war Steffen Trommler in der Band, aber Seppi der eigentliche Trommler. Der Sänger und Seppi, die gute Freunde waren, haben sich ein bisschen zerstritten. Plötzlich war Seppi raus und Steffen der feste Trommler. Ich war aber immer noch ein guter Freund von Seppi und so haben wir haben wir angefangen My Sleeping Karma zu machen. Jetzt war ich in beiden Projekten beteiligt. Irgendwann war der Sänger von The Great Escape weg und wir standen mit dieser Frontman-dominierten Band da. Nebenbei hatte ich ja schon mit Seppi angefangen 35007-artige zu spielen, die unsere inspirierende Quelle darstellte.

Dann haben wir Steffen gefragt, ob er nicht mal Bock hat bei einer Probe mitzumachen. Steffen war noch etwas gefrustet von dem Ende von The Great Escape. Trotzdem haben wir ihn überredet und so ist My Sleeping Karma entstanden.

War eure Musik von Anfang an als Instrumentalmusik geplant?

Seppi und ich waren Freunde der Band 35007 (gesprochen Loose). Fanden wir super, diese instrumentale und auch ein bisschen trippig atmosphärische Geschichte. In diese Richtung wollten wir einfach was machen und dachten, dass wir irgendwann mal einen Trommler dazu finden und einfach so für uns jammen. Mit The Great Escape waren wir eine Band, die live gespielt und Alben rausgebracht haben und waren schon erst mal gefrustet, dass das nicht mehr war. Als der Sänger dann weg war, was hast du für Möglichkeiten? Du kannst einen Sänger casten mit The Great Escape weitermachen. Das haben wir versucht. Wir haben ein Jahr lang Sänger ausprobiert, haben dann auch einen gehabt und ein paar Gigs gespielt. Dann haben wir gemerkt: das ist es irgendwie nicht. Parallel hatten wir ja My Sleeping Karma und die Licks haben einfach eine Freude bereitet und wir wollten die mal mit einem Trommler ausprobieren. Dann haben wir The Great Escape wirklich sein lassen und haben angefangen mit Steffen die Songs zu spielen. Die waren natürlich instrumental, weil wir ja keinen Sänger hatten und dann haben wir gemerkt, dass das ganz gut funktioniert. So sind wir dabei geblieben.

Ist das zu einer Art festem Grundsatz der Band geworden, instrumental zu spielen?

Nein, gar nicht. Auf der zweiten Platte „Satya“ ist ein Track drauf, da singt ein Mädel. Also es gibt einen My Sleeping Karma Song mit weiblichem Gesang. Wir haben aber gemerkt, dass es vom Komponieren, live spielen und vom Gesamten her besser taugt, wenn es instrumental ist.

Gestern Abend habe ich mir Karma To Burn angeguckt und hab‘ mir gedacht: „Hey, warum nicht? Die sind halt einfach Karma To Burn. Die sind eine instrumentale Band.“ Und da würden, glaube ich, Vocals fast noch einfacher dazu passen wie bei uns jetzt.

Über die Jahre hat sich das Songwriting dahin entwickelt, dass wir z.B. die Gesangsmelodie vielleicht über die Gitarre mehr mitauffangen.

Also sag niemals nie, aber der Plan ist es jetzt nicht, dass wir irgendwann mal ein Album machen, wo komplett Gesang drauf ist, aber es ist nur eine Aussage, die ich hier und heute treffe: „Sag niemals nie.“

Sprechen wir über euer neuestes Album „Moksha“. Wie sieht eure musikalische Entwicklung hierhin aus? Habt ihr vielleicht etwas ganz anders gemacht?

Wir haben ein paar Sachen anders gemacht. Wir wollten, dass „Moksha“ nicht das fünfte Album von
My Sleeping Karma wird und als Kopie von „Soma“ aufgefasst wird. Wir wollten, dass die Leute merken, dass wir uns weiterentwickelt haben und haben diesmal eher in die Tiefe komponiert. Also nicht nur ein prägnantes Gitarrenlick im Vordergrund stehen lassen, dass wir dann irgendwie ausschmücken. Wir haben wirklich versucht über das Keyboard/Soundboard ein bisschen was zu machen. Es gibt einen Track auf dem Album, das auf einer Pianomelodie basiert. Ganz am Anfang, ganz prägnant, einen Pianolick und da haben wir einen ganzen Song drauf aufgebaut. Der erste Song von uns, der auf einem Pianolick basiert. Wir haben auch noch 2, 3 andere Geschichten, wo das Keyboard viel dominanter ist, als du es jetzt von den vorherigen Alben kennst.

Von daher glaube ich, das Album ist reifer und gewachsener. Es lohnt sich, mehrmals reinzuhören und dann die Schönheiten zu erkennen. Ich glaube, es ist viel drin.

Zum Titel des Albums: „Moksha“ bedeutet ja Befreiung. Wie kann dieser Titel verstanden werden?

Das Vorgängeralbum heißt „Soma“, das war der Rauschtrank der Götter. Sehe mal „Moksha“ auf zwei Sichtweisen. Zum einen für uns als logische Fortsetzung von „Soma“ und nach zehn Jahren Band als fünftes Album irgendwo auch als geschlossener Kreis von einem großen Ganzen. Es hat sich, während wir es geschrieben haben und als wir das Cover uns überlegt und bekommen haben, immer mehr angefühlt, als wenn sich irgendwas, was noch nicht ganz fertig war, jetzt plötzlich schließt. Diesen Prozess, den wir vor drei Jahren mit „Soma“ begonnen haben, haben wir jetzt abgeschlossen.

Da sind viele Parallelen da. Der letzte Song vom „Soma“ Album „Psilocybe“ und der erste Song vom neuen Album sind wie eineiige Zwillinge. Danach driftet das Album in eine andere Richtung. Von daher ist „Moksha“ die Erlösung oder höchste Stufe; von unserer Bandseite aus schließt sich ein Kreis. Somit passt der Titel Erlösung oder höchste Stufe super für uns als zehn Jahre Band und zu diesem Konzept, das mit „Soma“ begonnen wurde. Das Bild ist fertig gemalt und nun kann ein Rahmen drum.

Auf den Hinduismus und Buddhismus bezogen: Wenn du Soma, diesen Rauschtrank, zu dir genommen hast, hilft es dir irgendwie weiter auf deinem Weg die Erleuchtung oder die Erlösung zu finden. Diese Freiheit der hinduistischen und buddhistischen Religionen gepaart mit unserer Musik, die (weil sie instrumental ist) keine Richtung vorgibt, wird zu dieser großen und ganzen Melange, mit der du diesen spirituellen und hypnotischen Soundtrack kriegst.

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