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IRON MASK – Master Of Masters (2020)
(6.695) Maik (8,0/10) Heavy Metal
Label: AFM Records
VÖ: 04.12.2020
Stil: Heavy Metal
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Vor fast zwei Jahrzehnten hat Dushan Petrossi IRON MASK als Sideprojekt ins Leben gerufen, und seitdem hat sich um den Bandleader auch gut das Besetzungskarussell gedreht. Besonders am Mikro gab es da ziemliche Fluktuationen. Bei diesem mittlerweile siebten Studioalbum hat Mike Slembrouck die Stimmgewalt übernommen, und diesen Job, das kann man vorweg schon mal andeuten, auch ganz gut erledigt.
Der Opener „Never Kiss The Ring“ beginnt typisch sinfo-metallisch , und auch von den Gesangslinien deutet sich vorerst ein weiteres Euro-Bombast-Metal-Album an. Doch im Laufe des Songs entwickelt sich der Song dann doch recht gut, mittelalterliche Melodien und ein einprägsamer Chorus fräsen sich dann doch recht angenehm in die ausgeleierten Lauschapparate des Rezensenten, und Mike zeigt schon mal, was seine Stimmbänder so zu leisten imstande sind.
Den ersten Kracher liefern IRON MASK dann mit „Tree Of The World“, der schon mit mittelalterlich/paganmetallischen Klängen beginnt, und sich dann zu einer fetten Metalhymne erweitert, die durch die Textzeile „Hallowed Be Thy Name“ zwar an IRON MAIDEN erinnert, aber dann doch eher in die episch-hymnische Richtung tendiert, und trotz der immerwährenden Keyboardeinsätze kraftvoll ins Gebälk semmelt. Die Verbindung epischen Metals mit Folk-Melodien hat auch einen gewaltigen Ohrwurm- und Mitsingcharakter, dass man einfach nicht anders kann, als mit erhobener Faust mitzugröhlen.
Mittlerweile freute ich mich auf ein Album voller solcher Kracher, aber einige Songs folgen dann doch eher eingelaufenen Gleisen des europäischen Metals, was keineswegs schlecht ist. Dennoch ist ein Song wie „Revolution Rise“, trotz seiner Qualitäten, nach einem Überhammer wie „Tree Of The World“ ein wenig ernüchternd, obwohl auch hier mit songwriterischer Sicherheit ein Ohrwurm hervorgebracht wird, bei dem allerdings das Keyboard etwas stört. Aber die Omnipräsenz des Tastenungeheuers basiert wohl darauf, dass Dushan eben Keyboarder ist, und nur bei IRON MASK die Axt übernommen hat. Ebenso vorhersehbar gestaltet sich die Halbballade „One Against All“, die mir dann doch etwas zu liedhaft geworden ist.
Doch wenn man nun gedacht hat, jetzt lullen uns die Belgier etwas ein, wird mit „Nothing Lasts Forever“ das Tempo wieder etwas angezogen. Leichte Prog-Einlagen unterstützen ein sonst recht speedlastiges Stück. Ebenso abwechslungsreich geht es weiter, und trotz des eng gesteckten Rahmens modernen melodischen Metals gelingt es IRON MASK doch, genügend zu variieren, sei es das hardrockige „Wild And Lethal“, sei es das doomig-mystische „Mist Of Loch Ness“ oder das rockig-flockige „My One And Only“.
Nach einem Musikalstück mit dem Titel „Sagittarius“ leiten IRON MASK zum Ende in den Titeltrack über, der noch mal wirklich alles gibt, sowohl in episch-hymnischer Sicht, als auch an Wucht. Hier kommen die Reminiszenzen an IRON MAIDEN noch einmal stark zum Tragen. Nimmt man die Keyboards weg, könnte der Song sowohl anhand des Gesangs als auch der Gitarrenläufe auch auf einem der neueren Alben der eisernen Jungfrauen stehen, und wäre dabei nicht mal der schlechteste.
Insgesamt kann ich hier definitiv sagen, dass IRON MASK hier ein recht gutes, unterhaltsames Metalalbum gelungen ist, welches stark anfängt, stark endet, und mit etlichen Ohrwürmern und einprägsamen Mitschunkelhymnen aufwartet. Zwar kommt es in der Mitte zu einigen Längen mit gewisser Plätschergefahr, allerdings reißen die Belgier das Ruder immer wieder rechtzeitig herum, um während der reichlichen Stunde Laufzeit keine Langeweile aufkommen zu lassen. Kein Überhammer, aber fein.
Anspieltipp: „Tree Of The World“ und „Master Of Masters“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Never Kiss The Ring
02. Tree Of The World
03. Revolution Rise
04. One Against All
05. Nothing Lasts Forever
06. Dance With The Beast
07. Wild And Lethal
08. Mist Of Loch Ness
09. My One And Only
10. A Mother Loved Blue
11. Sagittarius
12. Master Of Masters