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IRONBOURNE – Ironbourne (2021)
(6.984) Maik (7,9/10) Heavy Metal
Aus Schweden steigt, geboren aus Eisen, ein neues Metalkommando auf, um fürderhin für Krach und fröhliche Kurzweil zu sorgen. Inwieweit die Band dies auf ihrem selbstbetitelten Debüt schaffen, werden wir nun sehen. Wenn ich „neues Metalkommando“ schreibe, bedeutet das nun keineswegs, dass hier ein paar Grünschnäbel zugange sind, denn hier haben wir es mit gestandenen alten Hasen zu tun, die schon etliche Jahre in anderen Bands unterwegs waren.
Schon der Opener „The Dreamer“ zeigt, wohin besagter Hase zu laufen bestrebt ist, denn mit wuchtigem Riffing, welches sehr stark an BLACK SABBATH erinnert, greifen IRONBOUND tief in die Kiste der Anfangszeiten, als sich Hard Rock und Heavy Metal noch eine ziemlich breite Schneise der Gemeinsamkeiten teilten. Auch das folgende „Elusive Reality“ hat den Iommi-Touch, vielleicht mit einer kleinen Spur MOLLY HATCHET. Letzteres liegt vielleicht ein wenig am Gesang von Thorbjörn Andersson.
Während das in Schwedisch intonierte „Varsel“ ziemlich heftig in die Siebziger zurückgeht, hat das folgende „Twilight Of Gods“, passend zum nordischen Mythologiethema einen ziemlichen Streak zu MANOWAR. Die darauffolgende Ballade „Too Late“ wirkt dagegen ein wenig belanglos, wie von jeder x-beliebigen AOR- Band auf jedem Album zu erwarten. Und dazu mit über sechs Minuten auch etwas unnötig aufgebläht, was nun der Radiotauglichkeit wieder abträglich ist.
Spätestens nun fällt auch insgesamt der größte Kritikpunkt ins Auge. Denn obwohl die Songs das Können der Musiker zeigt, und auch eine gewisse Abwechslung vorhanden ist, gelingt es doch kaum mal einem Stück, mal so richtig durchzureißen. Es gibt immer wieder mal großartige Momente, aber gerade die Gesanglinien ähneln sich doch arg von Song zu Song. Da ist auf jeden Fall noch eine Menge Luft nach oben, denn mit dieser Stimme wäre sicher noch etliches mehr drin gewesen. Besonders das episch angelegte „Year Of Judgement“, mit welchem das Album ausklingt, zieht sich doch ein wenig wie Kaugummi durch die achteinhalb Minuten.
Bleibt noch zu sagen, dass die Produktion schön fett und wuchtig geworden ist, und angesichts der musikalischen Fähigkeiten wäre hier ein ziemlicher Überhammer entstanden. Wäre, wie gesagt, denn songwriterisch sollten noch ein paar Kohlen nachgelegt werden, dann ist mit IRONBOURNE in Zukunft sicher stark zu rechnen. Potential ist auf jeden Fall genug vorhanden.
Anspieltipp: „Twilight Of Gods“ und „Elusive Reality“
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The dreamer
02. Elusive reality
03. Varsel
04. Twilight of gods
05. Too late
06. Covenant
07. Hit the wall
08. Runaway
09. Year of judgement