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ISOLE – Dystopia (2019)

(5.748) Nick (7,4/10) Doom Metal, Traditional Doom, Epic Doom

Label: Napalm Records
VÖ: 23.08.2019
Stil: Doom Metal, Traditional Doom, Epic Doom

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Isole aus Schweden sind so zuverlässig wie der Reklamierarm von Manuel Neuer und so bodenständig unverrückbar über mittlerweile 15 lange Doomerjahre, dass man Ihnen fast das Label "Motörhead des Epic Doom" anheften möchte, wenn es nicht so abgegriffelt wäre. Dabei steht diese Band seit jeher auf einem eher unverdienten Abstellgleis, klar im Schatten von Candlemass (das geht ja auch in Ordnung) aber auch von ähnlich gearteten und gehypten Acts wie Sorcerer oder Procession.

Die Schweden liefern nämlich nahezu alle 2 Jahre gutklassiges Material ab, sodass man ihnen wünschen würde, wenigstens am Ende der Karriere auch eine eigene Weinsorte oder Bettwäsche mit ihren Konterfeis auf den Markt schmeissen zu können.

Die Band trifft in Ihren Kompositionen oftmals einen sehr epischen aber nicht zu aufdringlichen Ton, wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Trauer und Melancholie und deckt somit alle Graunuancen ab, ohne je ins ganz Düstere zu verfallen. Ich mag den Vibe der Band sehr und war somit gespannt, was das neue Album mit dem zugegebenermassen etwas einfallslosen Titel "Dystopia" so zu bieten hat.

Der bereits 7. Longplayer der Band startet mit einem typischen Isole 7-Minüter, der eigentlich alle Stärken der Band aufdeckt. Kraftvolles Riffing, epische Vocals und einen stimmungsvollen Songaufbau. Perfekte Herbstmusik.

Leider kann mich das folgende "Written in the Sand" überhaupt nicht abholen. Zu deutlich wandelt man hier auf den Spuren von Candlemass, bleibt aber hinter den eigenen Ansprüchen zurück.

Die nächsten 3 Songs sind wieder stärker, reichen aber über gehobene Mittelklasse nicht hinaus. Zu sehr ähneln sich die Songs, zu sehr geht die Band diese Mal auf Nummer sicher. Zwar gibts auch zwischendurch mal ein spielerisches Gegrowle zur Auflockerung und immer wieder schöne Solo-Passagen. Trotzdem merke ich, wie sich bis zum Ende von "Forged by Fear" bereits leichte Müdigkeit bei mir bemerkbar macht.

Mit dem folkig angehauchten "Galenskapens Land" hat die Band jedoch noch ein heisses Eisen im Feuer. Der schwedisch gesungene Song ist mithin der atmosphärischste der Platte und bietet auch die stärksten Gesangspassagen. So hätte ich mir das durchgehend gewünscht. Das okaye "Nothingness" am Ende von "Dystopia" kann noch ein paar Pluspunkte einfahren, jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Isole hier eine ihrer schwächeren Scheiben am Start haben.

Da es in diesem Segment jedoch nicht gerade einen Überschuss an großartigen Bands gibt, sollten Fans von traditionellem Doom hier jedoch in jedem Fall reinhören aber noch viel eher die ältere Platten von Isole verhaften.

Anspieltipps: "Beyond the Horizon" und "Galenskapens Land"

Bewertung: 7,4 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Beyond the Horizon
02. Written in the Sand
03. The Beholder
04. You went away
05. Forged by Fear
06. Galenskapens Land
07. Nothingness

 


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