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JADED HEART (2014)

"Fight the system" (1.195)

Fastball Music
VÖ: 26.09.2014

Jaded Heart sind live ne absolute Macht! Mehrfach gesehen, mehrfach für gut befunden, doch leider hat die Deutsch/Schwedische Kollaboration auf ihren letzten Alben nie diesen fetten Sound von der Bühne auf den Silberling übertragen können. Also…Versuch Nummer 12 namens „Fight the system“, auf dem erstmals Neu Drummer Bodo Stricker (ex-Callejon) und der ansonsten lediglich als Livegitarrist in Erscheinung getretene Masa Eto ihren Einstand feiern…obwohl…gibt es eigentlich was zu feiern?

Nunja…das Album ist gut, zuweilen sogar Airplay tauglich und wird mich größter anzunehmender Wahrscheinlichkeit seine Käuferschicht finden, mich persönlich kann das Teil nicht ganz packen. Die Produktion ist diesmal wirklich fett, an manchen Stellen vielleicht etwas steril und das Jaded Heart kompositorisch einiges auf dem Kasten haben, konnten sie in den letzten 22 Jahren mehrfach unter Beweis stellen. Und doch fehlt mir einfach das gewisse Etwas, um die Scheibe zu einem rundum gelungenen Hörvergnügen zu machen. Gerade der Opener „Schizophrenic“ ist in meinen Augen eine ziemlich unglückliche Wahl, da Frontmann Johan Fahlberg hier anfangs klingt, wie ein Frontmann irgendeiner gesichtslosen Brit Pop Kapelle, was sich allerdings im Laufe des Songs (Goatseidank) wieder ändert. Da wäre der fette Midtemporocker „Control“, bei dem Masterplan Röhre Rick Alzi ebenfalls seine Visitenkarte abgibt, die weitaus bessere Wahl gewesen. Aber was soll’s…Meckern hilft da nix. Ebenfalls starke Songs sind das gut ins Ohr gehende „Nightmare’s over“ und der in meinen Ohren beste Song „Crying“, der mit ner schönen Doublebass zu Beginn und einer dezenten Hammond Orgel im Hintergrund punkten kann…der Rest? Nunja…gut allemal, aber halt nicht die Megaburner, die eine Band wie Jaded Heart durchaus in der Lage sind zu schreiben. „I lost my faith“ ist sehr catchy, ebenso wie „Never free“ oder das groovende „Terror in me“, doch insgesamt fehlt mir einfach der finale Punch. Schade…

Im Groben und Ganzen ist „Fight the system“ ein gutes Album, kein überragendes, dann dafür fehlt einfach die Konstanz in den Songs und der Spannungsbogen, der aufgrund einer irgendwann eintretenden Langeweile komplett runterhängt. Aber ob ich das hier nun schreibe oder in Moskau lehnt ein Fahrrad an der Wand…Jaded Heart werden damit ihre Fans beglücken und mich live auch wieder umhauen, das weiß ich und das ist auch gut so!

Bewertung: etwas enttäuschende 6,9 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Schizophrenic
02. Control (feat.Rick Alzi)
03. Not in a million years
04. I lost my faith
05. Nightmare’s over
06. Never free
07. Till death do us apart
08. Terror in me
09. Haunted
10. Crying
11. In the shadows


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