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JASON BIELER & THE BARON OF BIELSKI ORCHESTRA – Songs for the apocalypse (2021)

(6.783) Olaf (9,0/10) Experimental Rock/Metal


Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 22.01.2021
Stil: Experimental Rock/Metal

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Gegrübelt habe ich, mir das Hirn zermartert und versucht, Kollege Google mal nicht zu bemühen, doch woher zur Hölle kannte und kenne ich Jason Bieler? Irgendwann musste ich dann doch den elektronischen Freund bemühen und ja, stimmt…Saigon Kick! Dementsprechend erwartete ich Musik, die so in etwa in die Richtung der ehemaligen Glam Rocker aus Miami gehen würde und nicht das, was mir der Kopf hinter dem Baron of Bielski Orchestra auf „Songs for the apocalypse“ anbot und ich anfangs wirklich ein wenig vor den Kopf gestoßen war und nicht wusste, wie ich das Gehörte einordnen sollte. Eine sei vorweg aber gesagt: Für dieses Album sollte man gewaltig open minded sein und sämtliche Scheuklappen beiseitelegen, was meine Frau nicht schaffte und unter kaum verständlicher Maulerei das Zimmer verließ.

Also…wie soll man die Musik am besten umschreiben. Experimentell ist sie auf jeden Fall und vielleicht könnte man als besten Vergleich Devin Townsend heranziehen, um Euch zumindest ein wenig zu beschreiben, was uns der an vielen Stellen herrlich nach Alice in chains Röhre Layne Staley klingende Hauptprotagonist mitzuteilen vermag. Übrigens hat Mr.Townsend auf „Bring out your dead“ an der Gitarre mitgewirkt, ebenso wie Megadave Bassist David Ellefson, der bei einigen Stücken tieftönige Pats beisteuert. Aber zurück zur Musik.

Es gibt Tuba, Saxophon, Sithar, Trompeten, Hammond Orgeln und vielerlei andere Spielereien, die manche Stücke heftig aufwerten, aber auch harte Parts der Gitarre, die dennoch mehr als Beigabe fungiert und nicht unbedingt zu dem auf dem Album tonangebenden Instrument gehört. Ist das also noch Metal? Definitiv nicht, eher Rock, aber auch da gehen die Meinungen zuweilen auseinander, denn ein Dutt tragender Hipster kann mit Songs wie „Crab claw dan“ oder dem nach 80er Jahre John-Hughes-Soundtrack klingenden „Alone in the world“, bei dem Jeff Scott Soto ein paar Gesangsparts beisteuert, ebenso was anfangen, wie der Banger mit „Bring out your dead“ oder dem großartig von Skindred Frontmann Benji Webbe veredelten „Beyond hope“, der definitiv zu einem absoluten Favoriten auf diesem außergewöhnlichen Stück Musik gehört. Ja, es ist Musik, zum größten Teil brillante Musik, die weitab von gängigen Normen mit vielen Stilmitteln arbeitet und somit nicht zu einer Sekunde langweilig wird.

Dennoch werden die Meinungen zu „Songs for the apocalypse“ extrem weit auseinandergehen und zwischen „genial“ und „Schrott“ wird kaum ein Blatt Papier passen. Ich finde dieses Album unfassbar spannend, kurzweilig, man kann immer etwas Neues entdecken und wenn man seinen Geist öffnet, kann man bei geschlossenen Augen die Ideen von Jason Bieler quasi visualisieren. Es ist Musik, die Grenzen überwindet und verschwimmen lässt. Probiert es einfach mal aus, wenn Ihr auf das Frühwerk des Devin Townsend schwört und offen für frische Ideen seid.


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Never ending circle
02. Apology
03. Bring out your dead
04. Annalise
05. Stones will fly
06. Down in a hole
07. Anthem for loosers
08. Horror wobbles the hippo
09. Beyond hope
10. Crab claw dan
11. Born of the sun
12. Baby driver
13. Alone in the world
14. Very fine people
15. FKSWYSO





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