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JUKE COVE – Tempest (2024)
(8.952) Timo (8,5/10) Heavy/Alternative Doom
Label: Interstellar Smoke Records
VÖ: 03.05.2024
Stil: Heavy/Alternative Doom
Auch das Label Interstellar Smoke, aus unserem Nachbarland Polen, startet in regelmäßiger Folge immer wieder mit starken Releases im Doom und Psychedelic Genre durch. Die nächste vielversprechende Kombo sind die Leipziger Juke Cove. Die mit „Tempest“ nun erneut das Langspielelement ins Zentrum stellen. Juke Cove ist ein internationales Dreigespann und bewandert die klassischen Doom Stoner bis Psychedelic-Fährten, aber bringen dabei auch einiges an Eigensinn in ihren Sound ein, den ich nun auch mal etwas näher beleuchten möchte.
Der Vorgänger „Remedy“ erschien 2021 als Co-Release ebenfalls bei Interstellar Smoke, und bekam in den Bestlisten des Jahres bereits viel Lob zu hören. Im Frühjahr 2023 aufgenommen und bei Arvid Sifter stilsicher eingedröhnt. Von Haldor Grunberg abgemischt und gemastert, serviert man diesem Drittling bereits sehr ordentliche Voraussetzungen. Ein durchaus hübsches Artwork von Doomed Creations, aus der Feder von Frederike Gröpler & Hanns von Rein, trifft dann durchaus meinen Geschmack. Da scharrt die Band gleich die ersten Pluspunkte um sich.
Das neue Album „Tempest“ verinnerlicht auf einer traditionellen dreiviertel Stunde 8 Songs. Mit einem ordentlichen Opener geht’s auch gleich gediegen in die Spur. „The Path“ ein bluesiger Stoner, knackig fettriffig, dabei gefällt der mehrstimmige Gesang, der mal hell und angeraut eine bestimmende Melange in den Raum wirft. Das groovige Element in dem Song ist absolut mitnehmend. Die Stimme bei „Hypnosis“ zeigt anfangs einen hypnotischen Charakter. Es ist virtuos anmutend. Entwickelt sich zu einem energisch, packenden Song. Wuchtige Stoner Heavyness, psychedelisch, groovig mit einem knarzigen Fuzzy Klang vermittelt man hier auch eine stilgebende Rohheit, was mich durchaus an Konsorten wie Black Tusk erinnert.
Das melodische, zarte mit Klargesang intonierte „Wait“ bewegt sich auf einer guten klassichen Kyuss Basis. Bluesig, greifbar funktioniert das auch bei „Confined“. Das Tempo zeigt sich als getragen, aber auch das funktioniert ordentlich. Deutlichere Höhenflüge setzt man bei „Tempest“ an. Wie passend als Titelsong der Scheibe. Die 7.35min sind dabei noch herrlich kurzweilig. Angenehm auch wie das Tempo anzieht und eine vorangehende Kylesa-Power vermittelt. Love it! Die metallischen Riffs funktionieren mit dem doomigen Stoner einfach exzellent. Melodisch punkig bei „Glow“, zwischen erdigen Doom Rock, auch zäh wie ein Lavastrom und auch zeitgemäße Stoner Momente wie man sie bei Red Fang findet, lassen den Song im gehobenen Mittelmaß bewegen.
Einen schönen Hit feiert man auch mit dem starken „Burst“, dass sich im 9 Punkte Bereich bewegt. Stimmlich variabel mit Reibeisenstimme, rotzig groovy, mit Street Rock Flair und psychedelischen Feinsinn, ist die Palette die Juke Cove hier absägen, mit vielen schönen Inhalten gesegnet. Nachlegen kann dann der letzte Song „Xanadu“ nicht mehr, das ist vielleicht ein minimaler Wermutstropfen. Aber die Pladde der Leipziger bietet auch so ein vielschichtiges Stoner-Brett, mit vielen stimmigen Momenten und ohne Komplettausfälle. Die Laune beim hören der Scheibe ist durchweg gut, die variable Herangehensweise ist absolut förderlich und erzeugt viel Spannung. Der Sound des Albums unterstreicht die knackige und breitspurige Giarrenarbeit, so dass ein positiver Gesamteindruck durchweg gegeben ist. Ein ordentliches Album, für Freunde des Stils kann man also durchaus eine Empfehlung aussprechen.
Anspieltipps: „Burst“ und „Tempest“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. The Path
02. Hypnosis
03. Confined
04. Wait
05. Tempest
06. Glow
07. Burst
08. Xanadu