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KANASHIMI – Yamiuta (2023)

(8.207) Maik (6,7/10) Funeral Doom


Label: Talheim Records
VÖ: 31.01.2023
Stil: Funeral Doom






Gut, Funeral Doom ist nicht wirklich völlig ausreichend, um die Musik des Herrn O. Misanthropy, der hinter KANASHIMI steckt, zu charakterisieren. Da ist auch eine ziemliche Portion Depressive Black Metal mit im Spiel, ins besonders durch den Gesang.

Minimalistische Riffs stampfen sich enervierend langsam durch die Gehörgänge, immer wieder begleitet von melancholischen Pianoklängen, gepaart mit einem desolat und verzweifelt klingenden Kreisch/Schrei/Grollgesang, der einem wirklich böse an den Synapsen herumfeilt.

Teilweise klingen KANASHIMI, was auf Deutsch so viel wie Kummer oder Traurigkeit heißt, wie eine auf halber Geschwindigkeit gespielte Version von SIGH, allerdings mit einer immensen Wucht unendlicher Niedergeschlagenheit. Nun gut, die Subgenres DSBM und Funeral Doom sind schon von ihren Bezeichnungen her nicht für das Ausströmen purer Lebensfreude bekannt. Demzufolge sollte man hier euch keine Musik zum ausgelassenen Feiern und zum fröhlichen Ringeltanz erwarten.

Schon das Coverartwork, auf dem sich der Protagonist zusammengesunken auf einer Art Bank sitzen zeigt, düster in schwarz-Weiss gehalten, lädt nicht unbedingt zu einer lustigen Party ein. Eher fühlt man sich zu einer Beerdigung eingeladen. Und wenn man sich dieser Einladung hingibt, bekommt man auch genau das, was man sich vorgestellt hat.

Durch die minimalistische Ausrichtung der Riffs, den fast permanent erklingenden, ebenfalls nicht opulenten Klaviermelodien, dem klagend krächzenden Gesang und den düsteren Chörälen im Hintergrund entsteht tatsächlich eine Atmosphäre totaler Verlorenheit, Niedergeschlagenheit und Verzweiflung.

Das hat natürlich auch den Nebeneffekt, dass sich die Songs irgendwie alle gleichen, was auf Dauer etwas plätschert und, wenn man nicht irgendetwas nebenher tut, auch die Gefahr der Langeweile in sich birgt. Natürlich ist in diesem Sektor Monotonie ein Teil der Stilmittel, aber ich finde, einige wuchtige Ausbrüche hätten dem Album gutgetan. Mir sind da einige Stellen aufgefallen, an denen einfach Potential verschenkt wurde.

Depressionsgeplagte und Suizidgefährdete sollten von diesem Album Abstand nehmen, denn die Mucke zieht einen schon sehr runter. Der perfekte Soundtrack, um sich in einem dunklen Zimmer stark ethanolgesättigte Flüssigkeiten einzuhelfen, bis man zu besoffen ist, sich die Pulsadern aufzuschneiden.

Anspieltipp: „Yurari Yurari“

 


Bewertung: 6,7 von 10 Punkten


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