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KANONENFIEBER – Yankee Division (2022)
(7.684) Maik (8,8/10) Black Metal
Label: Noisebringer Records
VÖ: 25.03.2022
Stil: Black Metal
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Als letztes Jahr das Schwarzmetallprojekt KANONENFIEBER mit dem Album „Menschenmühle“ einherkam, welches den ersten Weltkrieg zum Thema hatte, haben viele noch mit den Augen gerollt. ‚Immer wieder das Thema Krieg im Metal! Muss das denn sein?‘.
Nun, angesichts der momentanen politischen Lage muss es das wohl wirklich, denn die Mechanismen, die zu solch einem Wahnsinn wie Krieg führen, funktionieren immer noch wie geölt. Ob engstirnige, machtgierige und durchgeknallte Politiker, dienerische Erfüllungsgehilfen im Bereich der Medien und eine breite Masse, die sich wieder willig auf die Schlachtbank führen lässt: die Vorzeichen bleiben die Gleichen. Und während die Kleinen die Suppe aus Blut und Tränen auslöffeln dürfen, holen sich die Hintermänner vom Geldzählen Blasen an den Fingern.
Zwar schon einige Zeit vor dem Ukrainekrieg fertig, trifft die EP „Yankee Division“ geradezu schmerzlich den Zeitgeist. Geboten wird wieder dreckiger Black Metal, der dennoch auf Melodien und Abwechslung nicht verzichtet, aber fies und böse genug klingt, die Gräuel des Krieges herauszustellen.
Dabei gelingt dies einem Genre wie dem Black Metal um einiges treffender als die thematisch ähnlich angesiedelte neue Scheibe von SABATON, die mir, für dieses Thema, eigentlich zu glatt, zu sauber, zu episch und zu erhaben klingt. Krieg hat keines von den vier Attributen.
Der fast-Titelsong beschreibt den Einstieg der USA in den ersten Weltkrieg, während „Die Fastnacht Der Hölle“ die Materialschlacht des Stellungskrieges thematisiert. Im Gleichschritt in den Tod. So sind wir Deutsche. Verrecken, aber schön ordentlich aufgereiht. Und selbst im Artilleriehagel wird noch schön preußisch marschiert.
Das wirkt makaber, besonders, wenn man sieht, wie auch heute die Menschen sich gegenseitig in den Meinungsgleichschritt zu zwingen versuchen. Kleines Namedropping gibt es auch, denn beim Titelsong ist Trevor Strnad von THE BLACK DAHLIA MURDER mit zugange.
Musikalisch reiht sich der Zweitracker, auch vom Coverartwork her, also nahtlos an „Menschenmühle“ an, wenngleich hier, bis auf die Exerzierkommandos, auf Samples größtenteils verzichtet wurde. Wer „Menschenmühle“ gut fand, wird auch diesem Scheibchen einiges abgewinnen können. Punktwertung ist diesmal nicht so hoch, ist ja „nur“ ein Häppchen.
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The Yankee Division March
02. Die Fastnacht Der Hölle