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KAWIR – Κυδοιμός (2024)

(8.942) Niclas (6,0/10) Black Metal


Label: Soulseller Records
VÖ: 19.04.2024
Stil: Black Metal






Mit dem neuen KAWIR-Album schallen heute echte Veteranen des griechischen Black Metal durch meine Wohnung. Black Metal aus eher wärmeren Gebieten hat immer irgendwie einen merkwürdigen Beigeschmack. Griechenland assoziiere ich generell eher mit Sonne, Strand und vielleicht noch nem deftigen Gyros zum Abendessen, aber weniger mit der düsteren Kälte die den Black Metal groß gemacht hat. Dabei hat griechischer Black Metal sogar eine recht lange Tradition, die bis in die 90er Jahre zurückreicht.

Wohl bekannter sind dabei KAWIRs Landsleute von ROTTING CHRIST, deren jüngerer Output mich ob seiner immer gleichen Formel irgendwie nicht mehr vom Hocker reißen kann. KAWIRs Ansatz ist zunächst recht ähnlich, hat jedoch eine oldschoolige Authentizität die die jüngeren ROTTING CHRIST-Alben vermissen lassen. Das Werk mit dem Titel „Kydoimos“ klingt fast, als hätte es auch irgendwann Ende der 90er oder in den frühen 2000ern veröffentlicht werden können. Die Produktion ist zwar durchaus klar, wirkt aber nicht zu sehr poliert und überproduziert.

Die Schwächen des Albums liegen dagegen leider im Songwriting. Zwar finden sich auf „Kydoimos“ einige beeindruckend kompetente Riffs, diese werden aber ad nauseam wiederholt. Insofern folgen KAWIR dann doch einer Formel, genau wie ihre Genrekollegen. Die relativ simplen Songstrukturen werden oft nur von wenigen Riffs getragen, durchzogen von einzelnen Folk- oder Gothic-Anleihen die ein episches Feeling vermitteln sollen, dabei zuweilen aber eher kitschig rüberkommen.

Das Endergebnis ist schließlich ein Album im qualitativ guten Mittelfeld. KAWIR verstehen sicher ihr Handwerk, schaffen es meiner Meinung nach aber kaum, ihre Ideen in eine unterhaltsame Songstruktur zu gießen, die meine Aufmerksamkeit auf Dauer auf sich ziehen kann. Das macht „Kydoimos“ letzten Endes zu einem schmerzhaft durchschnittlichen Album.


Bewertung: 6,0 von 10 Punkten


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