Label: Indie Records
VÖ: 16.02.2015
Stil: Epic Black Metal
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Ganz wohl war mir nicht dabei als bekannt wurde, dass Thebon die Band verlässt und an seiner statt Arndt Obsidian Claw zukünftig neben seinem Gitarrenspiel auch die Vocals übernehmen würde, doch diese Zweifel waren unbegründet, denn was der „neue“ Frontmann auf dem nunmehr sechsten Studioalbum „Epistemology“ (Die Erkenntnistheorie - ein Hauptgebiet der Philosophie. Es umfasst die Fragen nach den Voraussetzungen für Erkenntnis, dem Zustandekommen von Wissen und anderen Formen von Überzeugungen....) abliefert, ist ganz großes Schach. Dennoch war ich skeptisch, ob Keep of Kalessin nach dem überragenden „Reptilian“ Scheibchen und der darauf folgenden Platten-Pause von fast 5 Jahren immer noch den Biss haben, die Szene zu begeistern. Doch ich kann beruhigen…sie können es!
Wenn man der Scheibe etwas Negatives abgewinnen kann ist es die äußerst cleane Produktion, die der Naturgewalt der Norweger ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt, dafür aber den neuen Kompositionen ziemlich gut zu Gesicht steht, denn Keep of Kalessin sind noch um ein Vielfaches epischer geworden, als sie es auf den vorangegangenen Scheiben schon angedeutet hatten. Abwechslungs- und facettenreich, kein Song gleicht dem anderen und selbst wenn das mittlerweile auf Triogröße geschrumpfte Abrisskommando aufs Gaspedal drückt, wird die Virtuosität niemals vernachlässigt. Im Gegenteil, denn zuweilen haut Obsidian Claw seine besten Riffs raus, die er jemals für diese großartige Band geschrieben hat. „Dark divinity“ ist da so ein Beispiel oder der rasende Todesblei Track „The grand design“. Doch Drummer Vyl steht dem in Nichts nach und beweist bei „Universal core“ was er zu leisten imstande ist. Doch über allem thront der unfassbar eloquente Titeltrack, der trotz seiner exorbitanten Länge zu keinem Zeitpunkt langweilig wird und sämtliche Bandbreiten dieser geilen Combo auf einen gemeinsamen Nenner bringt.
Dennoch ist „Epistemology“ nicht ganz so stark wie sein Vorgänger, wird aber Keep of Kalessin definitiv eine ganz neue Anhängerschar bescheren und viele Türen öffnen. Mehr als verdient hätten es sich die sympathischen Norweger allemal, die dann im Frühjahr bei der Double Headliner Tour zusammen mit Melechesh die Konzerthallen zum Einsturz bringen werden. Applaus!
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Cosmic revelation
02. The spiritual relief
03. Dark divinity
04. The grand design
05. Necropolis
06. Universal core
07. Introspection
08. Epistemology
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