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KEVEL – Mutantis Mutadis (2020)
(6.613) Timo (9,2/10) Post Sludge Metal
Label: I, Voidhanger Records
VÖ: 23.10.2020
Stil: Progressive Post/Sludge Metal
Auf dem Debut „Hz of the Unheard“ verband das Trio aus Athen noch reichlich komplexen Instrumental-Sludge, der an manchen Stellen doch heftig holprig, und für meinen Geschmack zu verknobelt und aufgeregt wirkte. Dennoch agierten die Jungs auch dort schon mit einem deutlichen virtuosen Anspruch, der allerdings in der reichlich schroffen und intransparenten Produktion die positiven Aspekte kaum entfalten konnte.
Einige Jahre später haben Kevel einen deutlichen Schritt in ihrer Evolution vollzogen, fernab der einstigen, reichlich technischen Instrumentalidee. Auf „Mutantis Mutadis“ hat man sich enorm entwickelt, überzeugt mit wuchtigen Songs, die griffig und wunderbar erfrischend aus der Anlage drücken. Aus der verhaltenen und angestrengten Idee des Vorgängers ist eine angenehm gelungene Version aus progressiven Sludge und wuchtigen Extrem Metal geworden, der auch gesanglich nun deutliche Akzente setzen kann.
Kevel haben sich somit keineswegs von ihrer anspruchsvollen musikalischen Idee entfernt, haben sie jedoch in wuchtigen und druckvollen Songs auf eine neue interstellare Ebene gehoben, die man nach dem Debut nicht unbedingt erwarten konnte. Die Songs auf „Mutantis Mutadis“ leben von einem virtuosen Kontrast, der seine Stärke in rasanten, sphärischen und auch in komplexen Songideen findet. Dabei wirken Kevel niemals uninspiriert, punkten dagegen mit einem erfrischenden Songaufbau und atmospärischer Heavyness. Das lebhafte Material lässt dabei immer wieder neue Nuancen entdecken und berauscht völlig.
Wuchtig vereinen die Griechen Post, Sludge und Extrem Metal in einer ungeahnten Perfektion, dabei erzeugt man eine greifbare, finstere Stimmung die völlig ihresgleichen sucht, welche auf „Mutatis Mutandis“ sich wie ein pechschwarzer Sog Bahn bricht. Kevel verstehen es faszinierend zwischen all der Heavyness und Eleganz niemals aalglatte und uninspirierte Eintagsfliegen aus dem Bau zu stoßen. Das Trio offenbart auf dem zweiten Album reichlich viel Potential und liefert innerhalb der gesamten Spielzeit gänzlich hochwertiges Material ab, das irgendwo zwischen Neurosis, Kylesa und Behemoth seinen Anspruch wiederspiegelt.
Anspieltipps:„Terraforming“und „Cosmic Domination“
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Of Being
02. Terraforming
03. The Apophatic
04. Arecibo
05. Cosmic Domination
06. Utopia Planitia