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KILLSWITCH ENGAGE

Disarm the descent (2013)

Was brach bei den Fans für ein Jubel aus als bekannt wurde, dass als Nachfolger des von mir persönlich sehr geschätzten Howard Jones ex-Frontmann Jesse Leach den Weg zurück zu den Massachusetts Bollos finden würde. Nun also liegt das Ergebnis dieser neuen/alten Kollaboration vor und kann in vielen Punkten mitreißen und begeistern. Dennoch löst „Disarm the descent“ bei mir nicht solche Begeisterungsstürme aus wie seinerzeit „The end of heartache“ oder „As daylight dies“ was nicht an den sangestechnischen Qualitäten des bärtigen Vorturners, sondern vielmehr an einigen Songs liegt, die wie ein ICE ohne Halt in Popelhausen an mir vorbeirauschten und außer einer zerzausten Frisur keinen bleibenden Eindruck hinterließen.

Allerdings war dies schon immer ein kleines Problem zwischen Killswitch engage und mir, denn neben einigen absoluten Obergranaten wie beispielsweise die Doublebass Attacke „The new awakening“, das blastig beginnende „The hell in me“ oder der typische und mit allen relevanten Trademarks der Band ausgestattete „All we have“ stehen immer wieder leider etwas profane und nicht haftend bleibenden Songs wie „Beyond the flames“, „No end in sight“, der allerdings mit einem tollen Refrain punkten kann, oder das ziemlich poppig geratene „A tribute to the fallen“ gegenüber. Trotzdem muss festgehalten werden, dass KE keine schlechten Songs schreiben können, sondern einfach nur teilweise recht große Qualitätsunterschiede festzustellen sind, die dann trotz hervorragender Ansätze das Album nicht zu dem Oberhammer machen, wie ich ihn seit Jahren von den Jungs erwarte. Allerdings muss festgehalten werden, dass sich mit „Time will not remain“ eine für KE komplett untypische Halbballade auf dem Album befindet, die so genial und überraschend ist, dass allein dieser Song den Punkteschnitt nach oben korrigiert. Diese Überraschung ist geglückt!

Knüppelhart wie immer, glasklar von Zeuss produziert ist „Disarm the descent“ ein gutes Album, nicht überragend, aber gut. Und ja, Jesse Leach passt zu den Jungs wie Arsch auf Eimer, denn Alles in Allem kommt er weitaus brutaler daher als sein Vorgänger, was der Band gut zu Gesicht steht. Killswitch engage werden von diesem Album eine Menge an Songs in den neuen Liveset einbauen können, sollten aber ein paar der von mir erwähnten Stücke vielleicht im Keller verschließen. Grundsolide, wie nicht anders erwartet!

Bewertung: gute 7,9 von 10 Punkten

Tracklist:

01. The hell in me

02. Beyond the flames

03. The new awakening

04. In due time

05. A tribute to the fallen

06. Turning point

07. All we have

08. You don’t bleed for me

09. The call

10. No end in sight

11. Always

12. Time will not remain


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