Nachdem ich ja nun zum heimlichen Folk Metal Fan avanciert bin, kommen mir die finnischen Waldschrate von Korpiklaani da gerade recht. „Manala“ heißt das achte Album in der neunjährigen Bandgeschichte. Also umtriebig sind’se ja!!! Das muss man schon sagen. Und trotzdem hatte ich sie bisher überhaupt nicht auf dem Schirm. Ja klar, namentlich war mir die Band schon ein Begriff, aber das war es dann auch schon. Tja so ist das. So, nun aber genug geschwafelt. Hier geht es ja schließlich um Korpiklaani’s neue Langrille und nicht um mich. Also auf geht’s zum Review.
Wie Eingangs erwähnt gibt datt hier Folk Metal auf die Gehörgänge und passend zur dargebotenen Mucke geht es auf „Manala“ textlich gesehen um Geschichten über junge Mägde, alte Schamanen und mystische Flüsse (teilweise aus dem finnischen Nationalepos Kalevala zitiert). Na das passt ja schon mal. Los geht’s mit dem flott nach vorne galoppierenden „Kunnia“. Ein Spaßmacher allererster Kajüte. Da fängt das Tanzbein schon mal dezent an zu zucken. „Tuonelan Tuvilla“ schlägt da, in die sprichwörtlich, selbe Kerbe. Die Ernüchterung nach dem tollen Einstiegsdoppel folgt mit „Rauta“. Das Teil fängt mit einem mehr als komisch anmutenden Singsang an, im Refrain setzen dann die Gitarren ein, um dann wieder in dieses Geträller zu verfallen. Merkwürdiger Song. Bei „Ruumiinmulta“ darf dann hingegen wieder die alte Gräte geschwungen werden. So und nu wird ganz verrückt. Denn bei „Petoeläimnen Kuola“ packen die doch glatt ein Paar amtliche Thrash-Riffs raus und treten voll auf’s Gas. Jau da zuckt der Fuß. Leider nicht lange. Denn bei „Synkka“ und „Metsälle“ ist der doch voll am einpennen. So was von rotze langweilig. Und so richtig wach wird der auch nicht mehr. Songs wie „Ievan Polkka“, „Dolorous“, „Uni“ und „Sumussa“ sind nur noch Mittelmaß und kommen nicht an die erste Albumhälfte ran. Schade auch! Da hätte man mehr draus machen können. Vielleicht wäre hier mal eine kreative Pause hilfreich. Und nicht wie bisher auf Teufel komm raus jedes Jahr eine Veröffentlichung raus hauen. Dann würden die so was wie „Husky Sledge“ wahrscheinlich auch nicht veröffentlichen. Das Teil versprüht den Charme eines Lückenfüllers. Was das soll, weiß wohl die Band. Das sie aber durchaus in der Lage tolle Songs mit coolen Hookline zu schreiben, beweisen sie mit dem Bonus Track „Soil of the Corpse“. Der macht noch mal zum Abschluss richtig Laune. Hinterlässt aber einen leicht irritierten Schreiberling. Warum??? Na ja wie gesagt, die erste hälfte ist richtig gut, dann kommen so Songs in der Kategorie von na geht so bis igitt und dann kommt wieder der Spaßmacher. Klar soweit!!! Dennoch als Anspieltipp gibt es heuer derer gleich zwei. Nämlich „Kunnia“ und das thrashige „Ruumiinmulta“.
Fazit: Also das die finnischen Hinterwäldler tolle Songs mit partykompatiblen Melodien schreiben können, haben Sie in der ersten Albumhälfte bewiesen. Leider kann ich dies von der zweiten Hälfte nicht sagen. Hier hat sich doch der eine oder andere musikalische Rohrkrepierer eingeschlichen.
Bewertung: Hauchdünne 5,5 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Kunnia
02. Tuonelan Tuvilla
03. Rauta
04. Ruuminmultaa
05. Petoeläimen Kuola
06. Synkkä
07. Levan Polkka
08. Husky Sledge
09. Dolorous
10. Uni
11. Metsälle
12. Sumussa Hämärän
13. Soil of the Corpse (Bonus Track)