Kann man das Wochenende besser einläuten als mit Kreator’s neuem Thrash Bolzen „Phantom Antichrist“? Wohl kaum. Aber was zur Hölle soll man über eine Band schreiben, über die schon längst so ziemlich alles geschrieben wurde? Wo selbst die beiden letzten Outputs „Enemy of God“ (2005) und „Hordes of Chaos“ (2009) absolute Meilensteine des Thrash Metal waren und sind! Ganz ehrlich!!! Ich hab keinen blassen Schimmer. Also lass ich das Geplänkel sein und widme mit voll und ganz dem aufräumen meiner heiligen Hallen nachdem das Phantom wie ein Orkan durchgedonnert ist.
Dabei beginnt „Phantom Antichrist“ mit „Mars Mantra“ sehr verhalten. Man wird von dem fast schon beschwörenden „Gesang“ und der akustischen Mucke förmlich in den Bann gezogen bevor einem der Titeltrack explosionsartig die Birne abreißen tut. Fuck!!! Was für ein Einstieg. Und „Death to the World“ legt Mächtig nach. Ein fies geiler Thrasher mit einem sehr fetten Grundriff. Kreator nehmen sich sogar die Freiheit und wildern sogar dezent in traditionellen Metal Gefilden. „From flood into Fire“ ist so ein Teil. Gespickt mit irre geilen Refrains und einem Speedpart in der Mitte. Ganz großes Kino. Rhythmischer Trommelwirbel leitet „Civilisation Collapse“ ein bevor es einem Kreator mäßig die Nackenmuskeln zerfetzt. Und was machen Mille und Sami?? Die hauen Rasiermesser scharfe Soli raus das man Tränen in Augen bekommt. Unfassbar geil. Und was kommt jetzt??? „United in Hate“ fängt völlig harmlos mit feinen Akustikgitarren an bevor es sich zur Highspeed Granate mit einem hymnenhaften Refrain entwickelt. Absolute Live Tauglichkeit garantiert. Ich sehe förmlich vor dem geistigen Auge wie die Fäuste in den Himmel gehen und der Refrain mitgesungen wird. Ich hör mich wahrscheinlich jetzt wie eine kaputte Langspielplatte an, aber der nächste Knaller folgt zugleich. „Your Heaven my Hell“ ist ein lupenreiner Headbanger mit einem fantastischen Refrain der zum mitsingen einlädt und einen fast schon Iron Maiden mäßigen Einstieg. Den Abschluss bildet schließlich „Until our Parts cross Again“. Hier gibt es noch mal das volle Programm. Mitreißende Melodien, geniale Soli und einen ordentlichen tritt dahin, wo die Sonne nicht scheint. Auf der Limited Edition Ausgabe gibt es noch eine ziemlich geile Coverversion von Iron Maiden’s Klassiker „The Number of the Beast“ zu hören.
Also Leute, für mich ist „Phantom Antichrist“ das abwechslungsreichste Album der Bandgeschichte geworden. Hier wird geklotzt und nicht gekleckert. Da muss sich die „Konkurrenz“ ganz schön strecken. Ick freu mir jedenfalls jetzt schon ein Loch in den Bauch die beim Metal Fest in Dessau Live zu sehen. So und nun hören meine Nachbarn Kreator ob sie wollen oder nicht.
Bewertung: Granatenstarke und hochverdiente 10 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Mars Mantra + Phantom Antichrist
02. Death to the World
03. From flood into Fire
04. Civilisation Collapse
05. United in Hate
06. The Few, The Proud, The Broken
07. Your Heaven My Hell
08. Victory will Come
09. Until our Paths cross Again
10. The Number of the Beast