Label: Svartrecords
VÖ: 26.08.2016
Stil: Metal
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Die Finnen (ha, wer hätte das bei diesem Bandnamen erwartet???) Kuolemanlaakso bringen via Svartrecords ihren dritten Longplayer „M.Laakso – Vol. 1: The Gothic Tapes“ an den Start. Gothic Tapes? Moment. Hatte sich das Quintett nicht eigentlich eher in den Vorgängerwerken dem Doom-Death verschrieben und bis dato ausschließlich finnische Texte verfasst?
Stimmt, aber in diesem Falle hat Mastermind Markus Laasko (der sonst bei Chaosweaver in die Saiten haut) beschlossen, dass sich ausnahmsweise Englisch als geeigneteres Medium anbietet, da die Songs seiner Aussage nach einer „musikalischer Sprache als Finnisch“ bedurften. Nicht die einzige Veränderung, denn dieses Album ist gewissermaßen auch das erste Soloalbum von Kuolemanlaasko.
Ursprünglich als Ein-Mann-Soloprojekt von Laakso gegründet, entwickelte sich jedoch fix eine komplette Band mit Gigs auf so ziemlich allen namenhaften Festivals und Clubs in Finnland. Da Sänger Kotamäki über längere Zeit mit Swallow the Sun tourte, hat Markus Laasko nun also die Gunst der Stunde genutzt und sein Soloprojekt zum ersten Mal auch als solchen verwirklicht.
Am Start sind als neben Drummer Tiera und Bassist Usva Gastsänger Santura (Triptykon), in dessen Woodshed Studio das Album auch aufgenommen wurde, Jaani Peuhu (Ironcrash). Helena Haarparanta (Crimfall) Tomi Henttunen (Royal Lips) und Mikko Kotamäki.
Zum Album selbst: statt doomiger Death erwartet den Hörer ein bittersüßer Ausflug in die Tiefen der Nacht. Dem Album zugrunde liegt augenscheinlich die Liebe zu Dunkelheit, die schon im ersten Song „Children of the Night“ thematisiert wird. Die spontane erste Assoziation war unweigerlich zu The 69 Eyes, nur eine Spur melancholischer, dunkler. In „Roll the Dice with the Devil“ geht’s dann knackiger zur Sache, der Song groovt geradezu ins Ohr.
Echos von The Sisters of Mercy sind bei „Where the Rivers runs Red“ deutlich zu vernehmen, ein echter Gothic-Rock Track der alten Schule mit viel New Wave Attitüde und äußerst tanzbar.
Hingegen grüßen bei „The World's Intolerable Pain“Amorphis um's Eck, wie auch bei „She guides me in my dreams“. Dieser Song gewinnt sehr durch die Frauenstimme, die geradezu betörend orientalische Akzente einbringt. Erinnert an The Vision Bleaks „The Black Pharao Trilogy“, nur halt noch wesentlich sexier.
„No Absolution“ wischt das vorausgegangen Melancholisch-Süße dann hinweg und stampft schwermütig, giftig und mit depressiven Anflügen daher. Aus der Reihe fällt im Anschluss die Akustik-Ballade „Deeper into the Unknown“, die träumerisch mit zarter Frauenstimme daher kommt und auch 1a als Lullaby funktioniert.
Mit „My Last Words“ wird „M.Laasko – Vol. 1: The Gothic Tapes“ passenderweise sphärisch mit maximaler Melancholie beendet und hinterlässt den Hörer mit verzaubert und mit Wehmut. Dieses Album ist nicht nur ein Muss für Nachtschwärmer und Nyctophile – eingängig, abwechslungsreich und mit Hingabe umgesetzt: ihr solltet euch diesen Longplayer nicht entgehen lassen!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Children of the Night
02. Roll the Dice with the Devil
03. Where the Rivers runs Red
04. The World's Intolerable Pain
05. She guides me in my Dreams
06. No Absolution
07. Deeper into the Unknown
08. My Last Words
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