Label: Epic Records / Nuclear Blast
VÖ: Juli 2015
Stil: Metal
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Das ist sie also, die neue LAMB OF GOD… vorab braucht man wohl nix mehr zu erklären, womit man es hier zu tun hat. Kaum eine Band schafft es eine derartig persönliche Note durch ihre Präsenz zu hinterlassen. Diese Band bleibt im Gedächtnis. Die Einzigartigkeit ihrer musikalischen Fertigkeiten, ihre Art Metal neu zu erfinden, oder einfach nur die Marke Randy Blythe… LAMB OF GOD sind wohl derzeit einer der heißesten Anwärter auf den Thron, Maßstäbe setzen sie auf jeden Fall schon lange.
Ich zumindest bin von dieser Band fasziniert. Ich kann einfach nicht aufhören, immer wieder ihre Songs hören zu wollen. Ich bin gefangen von allen Einzelheiten, die man auf ihren Scheiben finden kann. Jedes einzelne Riff, jeder Gesangspart und jedes Drumpattern erzeugt eine rätselhafte Form von Abhängigkeit, kaum eine Band wird von mir in dieser Frequenz angehört.
Trotzdem! Ich verstehe ihr Songwriting einfach überhaupt nicht und es will zum Verrecken nicht in mein Blut übergehen. So sehr ich die Einzelheiten an dieser Band verehre, so sehr bin ich jedes Mal enttäuscht, wenn ich länger als 2 Minuten zuhöre. LAMB OF GOD schaffen es in meinen Augen einfach nicht die Energie innerhalb ihrer Songs aufrecht zu halten. Ich habe einfach keinen Spaß dabei. Und auch „VII: Sturm und Drang“ ist für mich die Vorstellung einer ausgeglichenen Liebesbeziehung, in der es in der Kiste einfach nicht so richtig krachen will. Zu wenig an Eingängigkeit und Reibungsfläche.
Keine Frage, Chris und Will Adler, Mark Morton und John Campbell spielen sich wie gewohnt die Finger wund und lassen viele ihrer Kollegen wieder mal ziemlich blass aussehen. Randy´s überpräsente Stimme ist nach wie vor großartig und energetisch. „Overlord“ bringt diesmal durch cleanen Gesang zusätzlich große Dynamik auf die Platte. Auch ein Gastauftritt von Chino Moreno hat mich äußerst positiv überrascht. An Ideen und Spielwitz mangelt es also auf jeden Fall nicht. Generell gewinnt Facettenreichtum und Atmosphäre nach „Resolution“ noch etwas mehr an Bedeutung und die Kompositionen werden mit etwas mehr Gefühl angegangen.
Chris Adler verspricht Ohrwürmer und zeigt sich laut Klatschpresse beeindruckt vom Songwriting seiner Bandkollegen. Der vorab veröffentlichte „Still echoes“ ist allerdings eher ein belangloses Stück im Gesamtbild der Scheibe. Da geht beim Durchhören mehr! Für Fans in jedem Fall die richtige Wahl für kommende Abendveranstaltungen und jeder der die komplette Bandbreite der Jungs noch erleben möchte ein abwechslungsreiches Album zum Probieren, aber ich bin nicht der Meinung, dass die musikalische Qualität reicht um Teil der Speerspitze der Metalszene zu sein, da müsste mehr kommen!
„VII: Sturm und Drang“ ist weniger stürmisch und durchdringend als ältere Platten der Herren, aber kraftvoll, ideenreich und hochgradig wiedererkennbar wie gewohnt. Viele gute Ansätze verlieren sich in den meiner Meinung nach überwiegend schwachen Songs.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Still echoes
02. Erase this
03. 512
04. Embers
05. Footprints
06. Overlord
07. Anthropoid
08. Engage the fear machine
09. Delusion pandemic
10. Torches
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