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LEPER COLONY – Leper colony (2023)

(8.137) Olaf (7,3/10) Death Metal


Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 13.01.2023
Stil: Death Metal






Für Rogga Johansson muss eine neue Krankheitsbezeichnung eingeführt werden: Todesblei ADHS! In den Metal Archives beansprucht die Liste seiner aktiven Bands bereits eine halbe Seite, zu der sich nun auch Leper Colony dazugesellt, doch in diesem Fall ist das eine weitere 08/15 Combo, die aus der Langeweile heraus geboren wurde. Das Alleinstellungsmerkmal in diesem Falle liegt an den Vocals, die niemand Geringerer als Marc Grewe eingeträllert hat und auch musikalisch unterscheidet sich die Leprakolonie sehr von dem, was der gute Rogga bislang eingetütet hat.

Natürlich muss man bei den beiden Hauptprotagonisten, zu denen sich noch Consumption Drummer Jon Skäre gesellt, klar von Elchtod der frühen skandinavischen Sorte ausgehen, doch in diesem Fall ist das nur die halbe Wahrheit. Vielmehr haben sich Leper Colony eine ganze Menge 80er Jahre Thrash einverleibt und somit eine verdammt spannende und interessante Mixtur an harten Klängen erschaffen, die zwar einerseits an manchen Stellen regelrechte Begeisterungsstürme bei mir auslöste, an anderen hingegen für ein wenig Tristesse sorgte.

Selbstverständlich sind die Fertigkeiten eines Herrn Johansson und Kollege Grewe unbestritten, doch manchmal kam bei mir das Gefühl auf, dass die beiden ein wenig aneinander vorbei agieren, was für mein Gehör zuweilen recht disharmonisch klang und erst bei „The surgical undeadvours“ (schönes Wortspiel) in die richtige Spur gelangte.

Die Produktion ist ebenfalls für diese Lesart des Metals ein wenig zu dumpf ausgefallen, welches prima zu einem kellermiefigen Todesblei gepasst hätte, hier allerdings die vielen thrashigen Anleihen ein wenig unterbuttert. Vorsteht mich nicht falsch, das Album ist durchaus spannend und interessant, doch man hätte weitaus mehr aus dem vorhandenen Songmaterial herausholen können. Dafür ist aber das Coverartwork aus dem Hause Alex Tartsus ein wahrer Augenschmaus.

Dennoch hoffe ich im Falle von Leper Clony hier mal nicht auf eine Eintagsfliege aus dem Hause Johansson, sondern vielmehr auf einen Beginn von etwas verdammt spannendem, welches es, trotz meiner Kritik an diesem Debüt, durchaus verdient hat, eine Fortsetzung zu finden, denn da steckt eine Menge Potential hinter.


Bewertung: 7,3 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. The human paradox
02. Perdition’s end
03. The surgical undeadvours
04. Tar and feathers
05. Rapture addict
06. Leper colony
07. A flow so greatly macabre
08. Flesh crawl demise
09. Gruesome end




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