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Live on Stage Report: KREATOR | ANTHRAX | TESTAMENT

08.12.2024 – Berlin @ Uber Eats Music Hall


So ist das manchmal, wenn man sich nicht abspricht. Neben mir befand sich auch unser DÖ bei Kreator und Konsorten, allerdings nicht in der bundesdeutschen, sondern der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt. Somit gibt es für dieses oldschoolige Package also zwei Berichte, die wir Euch natürlich beide nicht vorenthalten möchten. Deswegen werden wir eben beide Berichte miteinander kombinieren und hoffen, Ihr habt Spaß an beiden Sichtweisen. Und dazu gesellt sich noch Steppo mit seinem Bericht zu Kreator. Da ich (Olaf) keinen Bock auf die teutonischen Thrasher hatte.

Ich selber bin froh, dass ich aufgrund meiner langjährigen Arbeit mittlerweile selbst für solche Großereignisse als Journalist akkreditiert werde, denn der Eintrittspreis sprengte doch ein wenig das Budget vieler, die sich dieses Paket gerne gegeben hätten. Dennoch war die Uber Eats Music Hall knüppeldicke voll und selbst das komplett überteuerte und kapital hässliche Merch fand reißend Absatz. Ich selbst war ebenfalls knapp davor, die Kreditkarte zu belasten, nahm dann aber doch davon Abstand, doch dazu später mehr.

Ebenso fiel es mir verdammt leicht, an diesem Abend auf das fast schon obligatorische Bier zu verzichten, denn mit der hier ausgeschenkten Brause, nach der sogar ein ganzes Stadion in Königsblau benannt ist, vergifte ich mich doch nicht selber. Bäääh! Dafür verschätzte sich der Mann an der Bar ein wenig mit dem Mischungsverhältnis meines Gin Tonics, womit ich den ganzen Abend zugange war. Geht also auch anders. Wir schalten rüber nach Stuttgart… [Olaf]

Tja, wie soll ich´s sagen. Der Headliner des Abends war Anthrax. No discussion.

Aber von Anfang an. Pünktlich um 17.30 haben sich die Türen der Slayerhalle geöffnet und nach Entledigung der Jacke direkt ein leckeres Bier geholt. Sorry, von der Plörre, die sie da ausschenken musste so viel saufen damit man sie erträgt. Bei den aktuellen Preisen ist das auch schon eine Herausforderung. Neuneuronenfünfzig incl. Pfand ist halt ne Ansage, vor allem wenn man nicht aufpasst und sich an dem zur Porsche Arena orientierten Bierstand bedient. Watn das für ein Becher. Fuck. Da grinst einen so ne komische Assirapperfresse an. GZUZ.

Ab zu richtiger Musik. Thrash Abend.

Testament eröffnen den Reigen der Trommelfellmassage. Ein würdiger Opener. Kein Chichi, nix. Straight to the core. Testament haben gerockt wie die Sau, rauf auf die Bühne und ab dafür. Chuck Billy mit seiner unverkennbaren Röhre hat ab Minute 1 die Halle im Griff. Diese Präzision wie Eric Peterson und Alex Skolnick die Saiten beharken ist eine wahre Freude. Die Jungs hatten sichtlich Spaß und interagierten mit einem dicken Grinsen im Gesicht mit der Crowd. So hab ich das erwartet, kein großes BlaBla oder Rumgepose, einfach auf die 12. Die Spielzeit war leider begrenzt und nach nur 60 Minuten mussten die Jungs runter von der Bühne. Wie war’s in Berlin? []

Anscheinend anders. Ziemlich pünktlich um 18:30 Uhr eröffnete dann der "Special Guest" Testament den Abend, was ich bei dem Status der Band schon ein wenig merkwürdig fand, aber das werden sich die Bay Area Heroes schon fürstlich entlohnt haben lassen. Ich freute mich sehr, denn der Gig auf dem diesjährigen Full Rewind war einer meiner Highlights im ablaufenden Jahr und dementsprechend hoch war meine Erwartungshaltung, die nicht einmal ansatzweise erfüllt werden konnte. 

 

Wie man es schon fast von Testament gewohnt ist, war der Sound eine Totalkatastrophe, die Gitarren waren kaum zu hören und auch die Setlist war im Gegensatz zu diesem Highlight Gig einfach furzlangweilig. Einziger Aktivposten war Steve DiGiorgio, der beim letzten Song auch noch seine Sneakers nach hinten schleuderte und ganz seinem Hippie-Image entsprechend barfuß über die Bühne stapfte. Meine Kritikpunkte schienen aber beim anwesenden Volk nicht auf Gegenliebe zu stoßen, denn die Legende aus San Francisco wurde gnadenlos abgefeiert, was vielleicht auch auf den Glühweinpegel Einzelner zurückzuführen sein konnte, befand sich doch einer dieser Pseudo-Weihnachtsmärkte direkt vor der Halle. Eine herbe Enttäuschung. [Olaf]

Weg mit dem Assibecher. Neue Plönse und ab dafür. Anthrax.

Die Bühne zierte ein einfaches Anthrax-Backdrop in Schriftform und bei dem weissen Frontdrop kam die Frage auf, für was das Ding da hängt. Nachdem das Licht ausging, war es schnell klar. Selbstbeweihräucherungs-Video mit dem Who is Who des Metals. Anthrax, Anthrax, Anthrax. Gefühlt 500-mal Anthrax gehört. Egal. Anthrax waren für mich der Headliner des Abends. Eine Spielfreude, die die Jungs da auf der Bühne gezeigt haben, hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Scott Ians Dauergrinsen war nicht mehr aus dem Gesicht zu bringen. Wie er seine Saiten bearbeitet hat, absolut großartig. Die komplette Band hatte dermaßen Freude, was sich komplett auf die Crowd übertragen hat. Circlepit in Dauerrotation.

Charlie Benante verkloppte seine Schießbude wie ein Viech und  Joey hat seine Stimmbänder nicht geschont. So muss das. Die Setlist war ebenfalls überragend. Sie haben für mich viele der Klassiker gespielt, die ich hören wollte. „Madhouse“, „Antisocial“ und „I Am the Law“ und das alles in den ersten 30 Minuten. Chapeau. Ich war permanent geneigt S.O.D. zu brüllen und den gefallen hat mir Scott auch kurz getan, als er „March oft he S.O.D.“ angespielt hat. Ihr Alter merkt man ihnen nicht an. Spielfreude und Stimmung par exelance. Der Sound war für die Slayerhalle auch widererwarten Bombe. Geht doch. Verglichen mit Testament war er deutlichst besser (Schade für Testament). Zurück nach Berlin []

Was soll ich sagen? DÖ hat vollkommen recht, was Anthrax anbelangt. Ich fand noch den Einstiegsfilm mit Stars wie Keanu Reeves, John Carpenter, Stephen King und und und grandios, der eindrucksvoll bewies, was für einen Stellenwert die New Yorker hatten, haben und immer haben werden. Und auch die Setlist war obergeil! Da passte einfach mal wieder alles. Ich sah Anthrax 1986 während der Metal Hammer Roadshow erstmals live und hoffe, dass dies heute nicht das letzte Mal gewesen ist. Oberklasse! Danach war für mich aber Schluss und ich übergebe an Steppo in Berlin und erneut DÖ in Stuttgart. [Olaf]

Und Kreator? Naja. Ich bin mit Kreator am Abend nicht wirklich warm geworden. Der Halleffekt wurde meiner Meinung überbordend genutzt und beim dritten Song ne Wall of Death zu fordern, ernsthaft? Die Ansagendichte von Mille erinnert mich eher an Attila von Powerwolf. Auch zu viel Gesabbel. Ein bissle weniger Selbstbeweihräucherung hätte es auch getan. Die „Jump,Jump“-Ansagen haben eher zum Assirap in der benachbarten Halle gepasst, als zu den Thrashern. Klar Kreator haben eine 1a-Show abgeliefert und die Halle mit  „Phantom Antichrist“, „Hordes of Chaos“ und „Satan is Real“ abgerissen. Der Sound war Bombe. Lichtshow der Knaller. Bühnenlayout Oberhammer. Videoprojektion, Pyro, alles super. Die arme Sau die die anfänglich geschossenen Luftschlangen aus der Hallendecke rausfriemeln muss, tat mir direkt leid. Summa summarum, die Horde hat´s gefeiert, bei mir ist der Funke dieses Mal aber nicht übergesprungen. Was sagt Steppo dazu? []

Heidewitzka – da haben Anthrax aber die Latte sehr hoch gelegt. Bevor es losgeht, will jedoch die durch frenetisches Mitgröhlen trockengelegte Kehle erneut mit frischem Gelsenkirchener Gerstensaft (weil es ja in der Region Berlin-Brandenburg kaum eigenen Biere gibt oder wie?) für schlappe 7€ pro 0,5l befeuchtet werden. Die Preise sind mittlerweile so absurd, aber wat willste machen.

Schnell noch einen halbwegs guten Platz am Rande der tanzwütigen Menschen gesichert und schon klang das obligatorische Intro an – „Run to the Hills“ von IRON MAIDEN. Dann fiel der Vorhang und die Ruhrpott-Legenden stiegen direkt mit „Hate über alles“ energiegeladen ein. Sofort fiel der, im Vergleich zum Gig in der Columbiahalle, etwas üppigere Bühnenaufbau auf. Die Setlist stellte eine gute Balance zwischen aktuellem Album und absoluten Pflicht-Songs dar.

Positiv überrascht und dementsprechend hochentzückt war ich, als gleich als zweites „Phobia“ dargeboten wurde. Handelt es sich doch hier um einen meiner absoluten Lieblingssongs. Auch wenn Mille meiner Meinung nach in den letzten Jahren stimmlich nicht mehr bei 100% ist, so kauft man der Band dennoch ab, dass Sie mit Leidenschaft und Herzblut dabei sind. Wieder einmal brilliert hat Lead-Gitarrist Sami, bei den Soli so locker-flockig von der Hand gehen, dass da schon Neid aufkommen kann. KREATOR machten über das ganze Set hinweg eine gute Figur. Besonders hervorzuheben ist u.a. „Phantom Antichrist“, da vor dem Song 2 „gehängte“ Puppen entzündet wurden, welche den ganzen Song über brannten.

Generell wurde viel aus der Pyro-Kiste geholt: klassische Flammen, aber auch übergroße Papierschlangen wurden verschossen. Mille hat es auch endlich mal geschafft seine Ansagen ein wenig anzupassen, sodass ich nicht mehr mitsynchronisieren konnte – danke dafür! So wies er u.a. vor dem Song „Enemy of God“ darauf hin, dass das gleichnamige Album vor 20 Jahren in Berlin aufgenommen wurde. Da fühlt man sich gleich wieder alt. Den krönenden Abschluss stellte „Pleasure to Kill“ dar. Ich war ein wenig enttäuscht, dass es dieses Mal kein „Flag of Hate“ gab, aber dennoch war es ein rundum solider Gig, mit gutem Sound (wenn auch etwas leise, aber das ist in dieser Halle immer so), der wieder einmal bewiesen hat: KREATOR live gehen eigentlich immer. [Steppo]


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