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Live on Stage-Report: LORDI | ALMANAC | DYMYTRY

25.11.2022 - Berlin @ Hole 44

 



Es ist in Berlin einfach eine Seuche, dass viele Konzerte parallel laufen und somit sich gegenseitig die Zuschauer abwerben. An diesem Freitag war es ähnlich, denn Lordis Landsleute von Nightwish brachten in der großen Max-Schmeling-Halle ihren Trällerelsen-Metal zum Besten, während die finnischen ESC Sieger im kleinen Hole 44 zur Gedärm-Show aufspielten. Dennoch war ich überrascht, dass mein momentaner Lieblings Club knackig voll war und die Leute eine verdammt gute Stimmung mitbrachten. Naja...für Berliner Verhältnisse, doch dazu später mehr.

Als Opener fungierten die von unserem Timo so hochgelobten Tschechen von Dymytry, die ähnlich wie LORDI in Vollmaske auftraten und anfangs bei mir den Eindruck “wenn du Slipknot bei Wish bestellst” hinterließen. Meine Vorurteile wurden dann aber rasend schnell hinweggefegt, denn die Truppe um den in Mannheim geboren Frontmann Alen Ljubic, was sein akzentfreies Deutsch erklärte, hatten mit ihrem etwas nach Five Finger Death Punch erinnernden Modern Metal mit den Fans leichtes Spiel, die von der ersten Minute voll mitgingen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass viele nur wegen des Fünfers gekommen waren, was die Lautstärke des Applauses anging.

Dymytry konnten sich aufgrund des arg limitierten Platzes auf der mit LORDI Devotionalien vollgepappten Bühne zwar kaum bewegen, machten aber mehr als das nur Beste aus ihrer Situation und rammten jedem ein musikalisches Messer zwischen die Schulterblätter. Als dann auch noch Victor Smolski auf der Bühne erschien war es Zeit für den gecoverten Rockwell Klassiker ”Somebodys watching me”, den die meisten des anwesenden Jungvolkes gar nicht zu kennen schienen. Frau tanzte, Bier schmeckte, Mucke war stark und in mir wuchs die Erkenntnis, dass ich mir die Tschechen bei einer eventuell stattfindenden eigenen Tour definitiv nochmal anschauen werde, denn das hier Gezeigte hat verdammt viel Spaß gemacht. Dass die Jungs später noch im Vorraum für Fotos, Autogramme und diverse Pläusche zur Verfügung, auf und vor der Bühne.

Trotz des unglücklichen Umstandes, dass mit Frank Beck und Patrick Sühl beide infrage kommende Sänger von Alamanac gesundheitsbedingt nicht teilnehmen konnten, freute ich mich auf den Gig der von Mastermind Smolski zusammengestellten Truppe, die scheinbar ein Abonnement als Support der finnischen Monster haben.

Was der Ukrainer auf der Gitarre alles veranstalten kann, wusste man ja schon im Vorfeld, doch wenn man das mal live sieht, klappt einem die Kinnlade bis in das zweite Untergeschoss. Auch Metall Gitarrist Christian, der mir vorher unter Androhung seelischer und körperlicher Gewalt riet, dass der Abend hoffentlich gut werden würde, hatte leichte Tränen im Augenwinkel und man musste befürchten, dass er nach Rückkehr in die eigenen vier Wände sämtliche Gitarren in seinen Atztekenofen schmeißen würde.

Passierte glücklicherweise nicht, obwohl das hier Gezeigte wirklich verdammt gut war. Richtig geil war der Rage Song ”Soundchaser”, den ich sogar mitsingen konnte. Apropos ”singen”. Auf der Bühne hatte sich Mr.Smolski mit dem portugiesischen Endymion Frontmann Leonel Silva verstärkt, was scheinbar hinter den Kulissen so für Aufregung sorgte, dass Frank Beck in einem Post zwei Tage später die Beendigung der Zusammenarbeit bekanntgab. Ob das der ausschlaggebende Grund war, weiß ich nicht und will darüber auch nicht spekulieren, aber ich halte Frank für den weitaus besseren und passenderen Sänger für die Mucke von Almanac, die scheinbar doch weniger Band als Soloprojekt sind.

Trotz alledem gefiel mir der Gig wirklich gut, wenn auch nicht so wie der von Dymytry. Doch das Publikum war angeheizt und das war das Wichtigste, denn ohne vorherige Dehnübungen kann ein LORDI Gig durchaus für Zerrungen und schweren Muskelkater am nächsten Tag führen.

Auf einen Gig der Finnen kann man sich einfach nicht vorbereiten! Sämtliche vorab studierten Setlisten der aktuellen Tour deuteten auf eine täglich wechselnde Songabfolge hin, was auch heute eintraf. Doch mir war es wurscht, da ich Lordi live einfach immer gut finde. Klar, die Show macht vieles aus, doch ich mag auch die Musik. Allen voran die im letzten Jahr veröffentlichte Fake-Discographie, die ursprünglich 11 Alben umfasste, aber auf 7 heruntergebrochen wurde. Schade, doch bis heute liebe ich diesen überragenden musikalischen Gag, für den ich mein bislang umfangsreichstes Review sogar im Urlaub schrieb.

Ebenso erstaunlich war der Umstand, dass man es trotz des begrenzten Platzes im Hole44 schaffte, das voluminöse Bühnenbild der nicht gerade für Sparsamkeit bekannten Nordmänner aufzubauen, was dementsprechend ein wenig für Beengung sorgte. Als dann aber die ersten Töne von „Believe me“ erklangen, war mir eigentlich alles egal und ich genoss mein x-tes Lordi Konzert.

Der Chef war in Plauderlaune, brachte zum wiederholten Male sein JaJa Witz, der dann aber ein wenig totgeritten wurde. Stimmungstechnisch fand ich persönlich alles im grünen Bereich, doch in Aschaffenburg muss ja vorher die Hölle losgewesen sein, da Mr.Lordi die Hauptstadt permanent mit der kreisfreien Kleinstadt in Oberfranken verglich, was mir irgendwann doch ein wenig auf den Zeiger ging.

Musikalisch war alles im Lot, auch wenn die Gitarre etwas zu leise rüberkam und ich „Merry blah blah blah“ schmerzlich vermisste. Überhaupt gab es keine großartige Zugabe, denn nach dem wohl bekanntesten Hit (irgendwas mit Hallelujah) war bereits Schluss, ohne jegliche Ankündigung. Das hatte schon ein wenig von Flucht. War der Meister nicht zufrieden mit uns, obwohl sich gerade die ersten Reihen das verspritzte Kunstblut wie eine Trophäe mit sich herumtrugen? Man weiß es nicht genau. Ich und meine Begleiter waren jedenfalls begeistert und schwadronierten über das gerade gesehene bei einer Tüte Chips und eine Lynchburg Lemonade im Späti nebenan. Schöner Freitagabend…




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