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Live on Stage-Report: VISIGOTH | NECK CEMETERY

10.03.2024 - Berlin @ Lido



Dieser herrliche Sonntag versprach mit dem am Abend stattfindenden True Metal Doppelpack ein ganz famoser zu werden, denn ich mag klar strukturierte und knackige Abende mit zwei Bands mehr, als wenn man mit 5 Combos zugepflastert wird, von denen man im Maximalfall nur drei wirklich sehen will. Und exakt das stand heute auf dem Speiseplan im Berliner Lido und ich war mir im Vorfeld schon sicher, dass die Utah-True-Metaller von Visigoth, trotz nunmehr 6 Jahre anhaltender Veröffentlichungs-Flaute, den Laden locker füllen würden. Und ich sollte recht behalten.

Bevor aber mit blitzenden Rüstungen und Schwertern dem Drachen gegenübergetreten wurde, gab es für mich erst einmal ein kleines Dilemma, denn die zum Kauf angebotenen Tourshirts sahen echt beide klasse aus und ich konnte mich nicht entscheiden. Was macht man da also? Getreu dem guten Salomon wurden einfach beide eingetütet und das, obwohl dem heimische Kleiderschrank langsam ein Anbau guttun würde.

Pünktlich zur Tagesschau erlosch dann das Saallicht und Neck Cemetery enterten die Bühne des bereits jetzt schon stattlich gefüllten Saals und legten mit einem der stärksten Tracks von ihrem aktuellen Album"Bring us the Head", „F.O.A.D.“ sauber los und auch wenn unser neues Redaktionsmitglied Jörn (die ausführliche Vorstellung folgt natürlich noch), der auch schon als Gastmoderator bei unserem Tales from the hard Side Special „Best of Heavy Metal“  zum Jahreswechsel am Start war, ein paar kleine Technik Probleme hatte, präsentierten sich die Rheinländer in außerordentlich starker Verfassung und


brachten Christian zu der Erkenntnis: „Mensch, die sind live ja noch stärker als auf Platte“.

Frontmann Jens Peters war ebenfalls in großartiger Form, quatschte mit einem abgetrennten Kopf oder stolzierte als rheinische Version von Skeletor über den begrenzten Platz auf der Bühne und war ganz nebenbei auch echt gut bei Stimme. Überhaupt präsentierten sich Neck Cemetery als bärenstarke Einheit, die sogar mit den ansonsten etwas schwierigen Soundverhältnissen im Lido bestens zurechtkamen und sich in dieser kurzen Zeit durchaus eine Menge neuer Freunde ans Revers heften konnten. Natürlich gab es zum Schluss die Eigeninterpretation des bekannten Ramones Klassikers, welches das im Normalfall etwas lethargische Hauptstadt-Publikum noch einmal komplett aus der Reserve lockte.

Schlussendlich haben Neck Cemetery das ihnen zur Verfügung gestellte Podium bestens genutzt, haben gerockt wie Sau und als Belohnung mehr als den üblichen Höflichkeitsapplaus eingeheimst. Brutal starker Opener, der sich hier und heute für höhere Weihen empfahl. Dicker Shoutout noch zum Schluss raus an die Jungs, die mit ihren auf der Bühne stehenden Grabsteinen einigen Metal-Legenden huldigten, was auch Tom Warrior, deren genialer Partner Martin Eric Ain so gewürdigt wurde, zum einem positiven WOW auf Social Media hinreißen ließ. Klasse Aktion!

F.O.A.D.
Castle of Fear
Judgement Night
Secret of Steel
King of the Dead
The Fall of a Realm
Behind the Mask
The Night falls Metal dies
Neck Sematary

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, bzw. vorausgeahnt, war gleich beim Opener „Steel and Silver“ das pickepacke volle Lido voll am Start, bangte, reckte die Fäuste gen Himmel, sang lauthals aus den biergeschwängerten Kehlen mit und bereitete Visigoth einen triumphalen Empfang, was Frontmann Jake Rogers glatt seine schlimme Erkältung vergessen ließ. Der arme Kerl…immer, wenn ich ihn in Berlin gesehen hatte, war der etwas in die Breite gegangene Vokalist verrotzt, doch wie so oft ließ er sich davon nichts anmerken und lieferte eine gnadenlos gute Show ab.

Überhaupt feuerten Visigoth eine Hymne nach der anderen ab und alle waren begeistert. Ok, der Sound war auch hier nicht immer optimal, doch wenn das anwesende Publikum eh fast alle Refrains im Alleingang intonierte, machte das den Kohl nicht fett. Achja fett (nein, nicht Jake Rogers): Die Gitarrenwand der Mannen Campana/Palmer war undurchdringlich und man merkte der Band die Spielfreude zu jeder Sekunde an.

Zu meiner großen Freude gab es sogar mit „Necroplis“ die fulminante Manilla Road Coverversion, die man auf dem Debütalbum „The Revenant King“ finden kann und nicht einmal ansatzweise nach Mark Shelton (R.I.P.) und Konsorten, sondern mit dem Visigoth’schen Anstrich wie eine Eigenkomposition klingt. Da kroch die eine oder andere Erpelpelle-Welle den Arm hinaus. Nach 11 Songs war dieser kurzweilige Abend für mein Empfinden viel zu schnell vorbei und ich hoffe inständig, endlich bald mal neues Material in den Händen zu halten.

Ein lieber Gruß geht noch raus an Götz Kühnemund und „Doom“ Tom, mit denen ich noch einen netten Plausch führte.

Steel and Silver
Dungeon Master
Mammoth Rider
Outlive them all
Abysswalker
Necropolis
Blood Sacrifice
Hammerforged
Traitor’s Gate
The Revenant King
Iron Brotherhood




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