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14.02.2013 - Berlin @ SO 36

Ich stehe eigentlich Konzerten mit mehr als drei Bands immer ein wenig skeptisch gegenüber, doch an diesem Abend sollte ich mehr als überrascht werden. Selbstverständlich lag mein Hauptfokus bei den New Yorker Groove Core Königen Pro-Pain und den Koblenzern Extrem Metallern von Six reasons to kill, die ich nach extrem langer Pause endlich mal wieder live bewundern konnte, doch in Bezug auf die Vorbands sollte es die eine oder andere mehr als positive Überraschung geben. Also, Freundin eingesammelt, Aufwärmbierchen inhaliert und ab nach Kreuzberg, wo ich auf wundersame Weise einen Parkplatz fast direkt vor dem berühmten SO36 fand. Da kullerten schon die ersten Freudentränchen.

Ernüchterung dann allerdings im Club: Lediglich ein paar an zwei Händen abzuzählende Nasen verirrten sich im weiten Rund, was für die eröffnenden Berliner von Protection of hate zwar nicht die optimalste Voraussetzung war, diese jedoch mit dem Umstand einer fast gähnend leeren Location prima umgingen. Da war dann auch die erste Überraschung perfekt, denn der sauber und durchaus technisch versierte Hardcore der Mannen (und natürlich der holden Weiblichkeit) ging prima in den Fuß und bestätigte die überragenden Reaktionen meiner Schweriner Freunde, bei denen die Hardcoreler ein Wochenende zuvor gezockt und sich eine Menge neuer Fans erarbeitete hatten. Das war schon mal ein amtlicher Einstieg, der Lust auf mehr machte. Ich werde Protection of hate definitiv im Auge behalten.

In der Zwischenzeit war dann auch das Interview mit Six reasons to kill Geschichte und als ich zurück in die Halle stapfte: Große Augen. Meine Freundin tanzend vor der Bühne. Was war passiert? Vor ihr tummelten sich drei Gesellen, namentlich Don Gattogenannt und was die Ungarn da zeigten, war ganz großes Eisstockschießen. Groovender, saufetter Hardcore, der gewaltig rummste und mir ein Lächeln auf’s Gesicht zauberte. Selbst ich lerne tatsächlich nochmal neue Bands kennen. Es machte einfach Spaß, den wummernden Rhytmen zu lauschen, die beiden Saitenhexer beim Hüpfen zu beobachten und danach beim Merch noch Shirts der Jungs abzugreifen, wobei aufgrund des auf diesen Datum fallenden Valentinstag ich meine Holde mit einem schwarzen Leibchen mit einem rosa Bandschriftzug beglückte. Da war die Freude natürlich groß. Achja, Don Gatto. Ladet Euch mal die kostenfreie erste EP der Magyaren herunter und achtet dabei mal auf die überragende Coverversion des Midnight Oil Klassikers „Beds are burning“. Don Gatto? Der ganz große Gewinner des Abends!

Ein ebenfalls komplett unbeschriebenes Blatt waren die danach auf der Rampe agierenden Undivided, die mich vom soundtechnischen und vom Stageacting sehr wärmend an früheBiohazard erinnerten und dementsprechend losbolzten. Leider krankte der Set ein wenig unter dem sehr klinischen Schlagzeugsound, denn bei entsprechend mehr Bumms wäre das ein megafetter Rundumschlag geworden. So war es nicht schlecht, hätte nur etwas kräftiger ausfallen können. Richtig fett waren allerdings die locker dargebotenen Gitarrensoli von Schwergewicht Nick Koykas, dessen Maidenartigen Leads und Soloeinlagen ganz hervorragend zum wummernden Sound der New Yorker passte und natürlich das Geschreie von Basser und Springinsfeld Max Velez. War echt ne Bombensache und nen geiler Auftritt. Musste mir danach selbstverständlich das erste Album der Band namens „Until death“ zulegen, welches auf der heimischen Anlage ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterließ…auch bei den Nachbarn.

Tja…der von mir avisierte Auftritt von Six reasons to kill schrumpfte aufgrund meiner Besprechung mit Pro-Pain Fronter Gary Meskil auf lediglich vier Songs zusammen, wobei der Opener „Day of the apocalypse“ vom großartigen „Architects of fear“ Album einen megageilen Einstieg bedeutete und der nun doch zahlreichend anwesenden Gemeinde ziemlich derbe die Kauleiste eintrat. „Cutting away“ vom etwas älteren „Reborn“ Scheibchen war ebenfalls super, doch einer meiner Lieblingssongs vom „Another horizon“ Album, „Bleeding stereo“ brachte die Jungs beim mir endgültig auf die Siegerstraße. Nun musste ich allerdings los, um mein Interview zu machen und kam leider erst wieder in die Halle, als die letzten Töne des genialen „My bitterness“ verklangen und die Band sich danach flugs daran machte, die Bühne für den großen Headliner des Abends zu räumen. Doch was ich sah bestätigte meine vorher festgelegte Meinung: Mit Six reasons to kill und ihrem bald erscheinenden neuen Album „We are ghosts“ wird dieses Jahr vermehrt zu rechnen sein.

Setlist:

Day of the apocalypse
Cutting away
Bleeding stereo
Welcome to forever
We are ghosts
Awaken
On the battlefield
My bitterness

Das SO36 war nun mehr als prächtig gefüllt, als die New Yorker Legende endlich die Bretter betrat und gleich saufett mit “Shreds of dignity” loslegten. Der Sound war fett, die Band tight wie Sau und das Volk kochte. Leider waren wieder eine volltrunkenen Spacken dabei die meinten, mir permanent wild in den Rücken springen zu müssen, doch eine kleine „Aufräumaktion“ von mir im Pit später war Ruhe im Karton und auch meine Freundin konnte nun ungestört den Klängen des Vierers lauschen. Allein die danach folgenden und hintereinander gespielten Megasongs „Stand tall“, „In for the kill“, „Un-american“ und natürlich „Neocon“ rechtfertigten das Erscheinen an diesem scheiße kalten Abend. Gary Meskil war gut drauf und auch seine Mitstreiter machten einen famosen Eindruck, allen voran Drummer Jonas Sanders, der sich immer mehr zum Blickfang mausert. Sein powervolles Spiel ist wie ein Jungbrunnen und veredelt solche Granaten wie „Down for the cause“, das absolut geile „3 minutes hate“ oder den absoluten und unverzichtbaren Klassiker „Full taste of freedom“. Schweißtreibend, ohne Verschnaufpause und einfach nur schweinegeil rockten Pro-Pain die Masse, ließen sich von der genialen Stimmung anstecken und brachten mit „Crush“ und „Iraqnam“ zwei ziemlich ungewöhnliche Rausschmeißer, die mich allerdings noch mal mobilisierten und mich zum Fazit brachten, das selbst im 21. Jahr des Bestehens mit den Jungs immer noch zu rechnen ist. Das war einfach nur genial und beim Nachhauseweg bemerkte ich des Öfteren ein debiles Grinsen in meinem Gesicht.

Setlist:

Shreds of dignity
Stand tall
In for the kill
Un-american
Neocon
No way out
The shape of things
Fuck it
Down for the cause
Let the blood run through the streets
Unrestrained
3 minutes of hate
Straight to the dome
Full taste of freedom
State of mind
Make war not love
Bad blood
Crush
Iraqnam

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