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ACHERONTIC ARTS FESTIVAL 2015

01. & 02.05.2015 - Oberhausen @ Turbinenhalle 2

Ván Records haben sich zum zehnjährigen Jubiläum etwas besonders einfallen lassen und dieses Festival auf die Beine gestellt. Natürlich wird bei so einem Festival auf Labeleigene Bands zurückgegriffen. Da Sven Dinninghoff (Labelgründer) ein gutes Näschen für Bands hat ist das Line-Up dementsprechend hochkarätig geworden und so gibt es angefangen bei Hardrock, über traditionellem Metal, Death Metal bis Black Metal für jeden Geschmack die passende Musikrichtung. Als Location dient die neue Turbinenhalle 2 in Oberhausen. Diese bietet auf 850qm genug Platz für die Headbanger. Einlass war um 16 Uhr (an beiden Tage) und um 17 Uhr ging es dann auch los. Die Band hatten Spielzeiten von mindestens 35 Minuten, die Headliner durften spielen solange sie wollten. Da es zu keinen größeren Problemen während der Umbauphasen kam wurde der Zeitplan fast eingehalten.

Los ging es mit der Band The White Faces. Die Band um FaridaLemouchi (Schwester von Selim Lemouchi und ehemals Sängerin bei The Devil's Blood) bot starken Hardrock und coverte Songs von Roky Erickson. Die Band hatte musikalisch richtig was auf dem Kasten und Farida's Gesang ist eh über jeden Zweifel erhaben.

(D O L C H) waren danach eine der interessantesten Bands des Festivals. Die Musik war atmosphärisch und mittreibend. Dazu hat die Band eine starke Sängerin. Leider hat man vom Sänger in der ersten Reihe kaum was mitbekommen, dies sollte im Laufe des Festivals noch öfter passieren. Beim letzten Song verschwand der Bassist und die Musik bestand dann nur noch aus Schlagzeug und Gitarre während sich die Sängerin an ein Keyboard verzog. Der Song klang dann leicht verstörend durch eben dieses Tasteninstrument. Die Band hat mit diesem Auftritt viele neue Fans gewonnen, das Demo-Tape war wohl innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Heretic waren dann eine ganz andere Baustelle, punkig wurden hier die Songs ins Publikum gerotzt. Das erste was aufgefallen ist sind die Misfits-Gedächtnisfrisuren, aber das ist schon mal ein Zeichen für Geschmack. Man mag zu der Band stehen wie man will, aber die Show war ziemlich gut, im Publikum gab es die ersten Luftgitarren und rotierende Matten. Der Gitarrist war vom Posen, das war schon großes Kino.

Dann kam nach einer kurzen Umbaupause der nächste Knaller in Form von Universe217. Die Band wurde von ziemlich vielen erwartet, und das was geboten wurde war pure Magie. Gefällt mir auf Tonträger ganz gut, aber live funktionieren die Songs um Klassen besser. Tanya hat eine Wahnsinsstimme und die Frau kann headbangen, da wird aber jeder Metaller neidisch. Und dazu kommt noch die sympathische Ausstrahlung von allen auf der Bühne.

Castle zogen eine Menge Publikum an, war aber auch verständlich, denn die Band ist richtig gut aufeinander eingespielt und haute ihren Heavy/Doom mit unglaublicher Spielfreude in die Menge. Elizabeth Blackwell ist eine echt gute Bassistin und ne Rampensau, Mat Davies steht dem aber in nichts nach. Er hat sich mit seinen Gitarrensolos manchmal in einen wahren Rausch gespielt. Die Professionalität merkte man auch in der Situation als ihm eine Saite gerissen ist, während Elizabeth ein wenig dem Publikum was erzählte, hat er fix eine neue eingesetzt und weiter gings.

Auf Heavy/Doom folgte dann Death Metal in Form von den mächtigen Sulphur Aeon. Die sympathische Band hat gerade ihr zweites Album 'Gateway to the Antisphere' rausgebracht das dem grandiosen Debüt ebenbürtig zur Seite steht. Die genialen Songs funktionieren nicht nur auf Konserve sondern auch live. Leider fehlte am Anfang der Druck beim Sound, dieser wurde auch im weiteren Verlauf des Auftrittes nicht wirklich besser. So konnte man die wahnsinnigen Gitarrenmelodien manchmal nur erahnen. Trotzdem wurde gebangt und die Fäuste in den Himmel gestreckt. Nach dem letzten Song sah man nur zufrieden Gesichter.

Zur Beruhigung gab es danach Hardrock von Vanderbuyst. Die Jungs waren super drauf, das übertrug sich sofort auf das zahlreiche Publikum. Der Sänger feuerte das Publikum immer wieder an welches auch sofort mitging, da kann man es nur schade finden, dass sie sich bald auflösen werden.

Attic waren dann die erste Band die eine stimmungsvolle Deko auf der Bühne aufbauten. Am Bühnenrand gab es Holzgeländer, es wurde ein kleiner Altar aufgebaut, es gab Kerzen, Schädel, Grablichter und ein umgedrehtes Kreuz durfte auch nicht fehlen. Die Jungs gaben von Anfang an Vollgas und das Publikum war aus dem Häuschen, da wurde wieder gebangt das der Nacken schmerzte.

Als Headliner standen danach zu später Stunde Atlantean Kodex auf der Bühne und zeigten warum sie eine der ehrlichsten und besten Metalbands aus deutschen Landen sind. Hier stimmen die Songs und die Musiker spielen mit unglaublicher Leidenschaft. Leider war es der fortgeschrittenen Zeit geschuldet das einige schon auf dem Weg nach Hause waren, aber die Jungs gaben trotzdem alles. Das Publikum bangte und sang viel mit. Am Schluss gab es sogar noch eine Zugabe und Danksagungen an Sven. Somit ging Tag eins zu Ende und der hat definitiv Spaß gemacht.

Tag eins war von Stilen gut gemischt, Tag 2 war dann mehr für die Black und Death Metal Fans. Den Auftakt machten die Briten von Crom Dubh. Und die machten ihre Sache als Opener mehr als gut. Die Band spielt einen Mix aus Black Metal und Folk. Also wird hier nicht permanent geschrotet sondern es gibt auch melodiöse Parts. Und das Publikum bedankte sich mit hochgereckten Fäusten.

Danach wurden schon die Italiener von Caronte erwartet. Die Band hat sich dem okkulten Metal/Doom verschrieben und dazu gab es den beschwörerischen Gesang von Dorian Bones. Die Posen von ihm waren teilweise sehr theatralisch, passten aber zu dem Gesamtauftritt.

Saligia haben es dann mit den Bühnenaufbauten ein bisschen übertrieben, denn von manchen Stellen vor der Bühne hat man gar nichts mehr gesehen. Der Black Metal der Band geht gut ins Ohr, auch wenn der Sänger mir zwischendurch wie eine Reinkarnation von Rumpelstilzchen vorkam. Somit war die Show ganz gut. Danach ging es weiter mir Altaren, Kerzen und wieder mal Räucherstäbchen..Sortilegia kamen dann verstörend und erschrecken rüber. Es gab absolut gar keinen Kontakt zum Publikum, sondern nur Musik. Die besteht nur aus Gesang, Gitarre und Schlagzeug. Das reicht aber schon um diese entrückte Atmosphäre zu erzeugen. Die Sängerin stand in ihrer Kutte auf der Bühne im Mittelpunkt und spielte sich in einen Rausch. Texte sind nicht vorhanden, Koldovstvo keift zwischendurch einfach ins Mikro und das wars.

Das ebnete den Weg für Urfaust. Auf einmal war es richtig voll vor der Bühne und die Meute genoss die sakrale Atmosphäre von Urfaust. Zu dem Black Metal und Ambientmix gesellt sich noch textloser Gesang. Die Musik war von gleichbleibender getragener Geschwindigkeit und die Masse vor der Bühne wirkte wie in Trance. Jetzt wurde es aber Zeit für Death/Doom. Und den gab es bei Nechros Christos vom feinsten. Das war richtig mächtig und eins der Highlights des Festivals. Man wurde förmlich von der Wucht überrollt. Dazu kommt ein Gesang wie ein Donnergrollen. Gut das hier der Sound stimmte.

Als dann Deathronation ihren Auftritt hatten füllte sich die Halle kaum, was sehr schade war, denn die Nürnberger zählen für mich mit zum besten was der Death Metal zu bieten hat und haben obendrein mit 'Hallow the Dead' letztes Jahr ein verdammt starkes Album veröffentlicht. Die die da waren bekamen einen satten Arschtritt verpasst, dafür Daumen hoch.

Vielleicht haben sich viele den Auftritt von Deathronation geklemmt um Kraft für die nun folgende Lektion in Sachen Doom zu tanken. Denn zu Griftegård wurde es wieder voller in der Halle. Thomas Eriksson hatte ein Rednerpult am Mikroständer, das passte sehr gut zu der Messe des Doom der man beiwohnte. Die Band hat es geschafft mit nur einem Album ('Solemn.Sacred.Severe') Kultstatus zu erreichen. Ich habe selten so emotionalen Doom gehört wie ihn die Schweden spielen, das ist Königsklasse. Schön das auch die zwei neuen Songs der kommenden Single vorgestellt wurden. Die Single kommt als limitiertes Vinyl Ende Mai auf den Markt. Ein paar Exemplare gab es schon auf dem Festival, die waren natürlich sehr schnell vergriffen. Einer der neuen Songs, 'The Four Horsemen' wird von Farida Lemouchi's Stimme veredelt. Sie liefert sich ein sehr ergreifendes Duett mit Thomas.

Als letzte Band kamen dann The Ruins of Beverast auf die Bühne und haben diese mit ihrer Musik zerlegt. Das war ein Lehrstück in Sachen absoluter Finsternis. Die Band hat einen einzigartigen Stil aus Black Metal und Doom. Die Songs kommen teilweise beschwörerisch, schleppend daher und dann gibt es abrupte Gewalteruptionen. Das muss man live erlebt haben. Hier gab es dann auch den einzigen Moshpit des gesamten Festivals. Leider merkte man hier wieder die Uhrzeit und auch das die Leute langsam fertig waren von diesen zwei Tagen.

Das Drumherum in der Halle war okay. Die Preise für Getränke bewegten sich im annehmbaren Rahmen. Die Verpflegung war recht spartanisch, aber der nächste Burger King war nicht weit. In der Halle gab es sogar Schließfächer in denen man seine Einkäufe von den Merchständen packen konnte. Die Stände waren direkt mit in der Halle und wurden in der Regel von den Bands selber besetzt. Hier wurde man immer freundlich behandelt, genau wie am Stand von Ván Records. Die Preise an den Ständen waren übrigens sehr fanfreundlich. Auch die Security war äußerst freundlich, das erlebt man nicht immer. Die Parkplatzsituation gab auch keinen Anlass zum Ärger, selbst wenn es ausverkauft gewesen wäre waren genug Plätze da.

Also war es ein sehr gelungenes Festival. Der einzige Kritikpunkt ist der Sound, der manchmal schon daneben war und so manches Detail der Musik oder auch der Gesang etwas untergegangen ist. Hoffentlich bekommt das AcheronticArtsFestival eine Fortsetzung. Genügend gute Bands hat Ván Records ja.

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