MOTHER'S FINEST
02.04.2015 - Berlin @ Lido
Mal was anderes, das war das Motto des Abends, als sich unsere eigentlich für die schrofferen Töne verantwortliche Redakteurin Jette und meine Wenigkeit auf den Weg in das von mir so geschätzte Lido machte. Warum? Da gibt’s Astra vom Fass und nicht diese ekelhafte Berliner Pilsbrause, die einen schielen und kotzen lässt. Aber das mal nur am Rande, denn musikalisch sollte es heute statt Currywurst Pommes feinstes Filetsteak vom Kobe Rind geben: Mother’s finest waren in der Stadt und wer die Band zumindest einmal live gesehen hat wird wissen, was einen dort für ein musikalischer Budenzauber erwarten würde.
Allerdings war ich etwas erstaunt, eine Stunde vor dem Konzert lediglich eine Handvoll Leute vor dem Club zu erspähen, doch kurz vor Beginn war die Hütte dann brechend voll und bildete somit einen mehr als würdigen Rahmen für die Legende aus den Staaten. Basser Wyzard kam kurz vorher nochmal raus und ulkte „Come in everybody, this show’s for free!“
Ohne jegliche Vorband, ohne irgendwelchen bühnentechnischen Schnickschnack enterten Joyce Kennedy mit ihrem Mann Glen Murdoch und den Gründungsmitgliedern Moses Mo, der haartechnisch so langsam in Sphären eines Tingeltangel Bobs eintaucht und Jerry „Wyzard“ Seay, zusammen mit Gitarrist John Hayes und Drummer Deion Derrick die Bühne und rockten gleich ohne Pause die ersten drei Songs ohne jegliche Verschnaufpause runter, wobei man sofort merkte, dass hier 45 Jahre professionelle Bühnenerfahrung herumtobte. Joyce hat mit ihren mittlerweile 67 Jahren immer noch eine Stimme, die in jedem Nachwuchsmusiker den Wunsch aufkeimen lässt, mit dem musizieren sofort aufzuhören. Selbst ohne Mikro war die Gutste bis in die zehnte Reihe zu hören. Irre! Allein die Performance zu „Cry baby“ war so dermaßen Gänsehaut, dass aleine dieser Song das Eintrittgeld wert gewesen wäre. „Baby love“ wurde natürlich von der ganzen Halle mitgesungen und auch die Soli der beteiligten Protagonisten ernteten Beifallsstürme. Beim herrlichen Sing-a-long zu „Mickey’s monkey“ kamen sogar Led Zeppelin mit Auszügen aus „Rock’n’Roll“ zu MF’schen Ehren und wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle restlos überzeugt wurden, waren sie es spätestens jetzt! Mit „My badd“ gingen dann 100 Minuten feinste Musik zu Ende, die durchaus als eines DER Konzerthighlights der letzten Jahre in meine Annalen eingehen wird und das die Band danach noch für Autogramme, Fotos oder nun 3 Meter Dummlabern zur Verfügung stand, machte Mother’s finest noch sympathischer, als sie es bereits auf der Bühne waren. Die anwesenden Redaktionsmitglieder waren jedenfalls danach noch Stunden restlos begeistert!
Angels
Burning love
Can’t fight the feeling
Truth’ll set you free
Cling tot he cross
Take control
Niggizz can’t sang Rock’n’Roll
The wall
Shut up
Cry Baby
Baby love
She ready
Mandela song
Mickey’s monkey
Moses Mo Guitar Solo
Piece of the rock
Don’t wanna come back
Bass & Drum Solo
My Badd