HELDMASCHINE
02.12.2015 - Kiel @ Pumpe
Konzerte innerhalb der Woche sind ja oft problematisch. Viele Fans müssen am nächsten Tag arbeiten und verzichten daher auf einen Konzertbesuch. So erging es auch Heldmaschine am vergangenen Mittwoch, gerade einmal zwei dutzend Besucher waren im roten Salon anwesend, dazu fiel dann auch noch die Vorband aus.
Nichts destotrotz legte die Heldmaschine dann um 21 Uhr los – meiner Meinung nach hätte man aufgrund der Absage der Vorband auch eine Stunde früher anfangen können, aber man wollte wohl eventuelle Zuspätkommer, die ohnehin nur den Headliner sehen wollen, nicht verprellen.
Der Fokus lag ganz eindeutig auf dem neuesten Album, so begann man mit „Wer einmal lügt“ und legte dann mit „Der Hammer fällt“ nach. Die kleine aber doch recht enthusiastische Menge war recht gut dabei. Nachdem die ersten sechs Songs alle der letzten Veröffentlichung entsprangen, ging man mit „Es brennt“ wieder zum Vorgänger über. In einer größeren Location hätte sich spätestens hier eine Feuershow empfohlen, allerdings ist der rote Saal der Pumpe einfach nicht dafür geeignet. Dafür weiß Heldmaschine auch ohne Flammensäulen zu überzeugen. Beim Song „Maskenschlacht“ kamen Theatermasken zum Einsatz, die unter UV-Licht schön düster leuchteten.
Bei „Doktor“ sprang Frontmann und mein Namensvetter René im passenden Kostüm ins Publikum und verarztete einige der Besucher. Nach dem allseitsbeliebten „Weiter“ und „Collateral“ verabschiedete man sich zwar bereits, spielte dann allerdings noch 4 weitere Zugaben, so auch „Die Roboter“ von Kraftwerk. Ich habe durchgehend mit einem Rammstein-Cover gerechnet, immerhin spielt Heldmaschine nebenbei auch als die bekannte Coverband Völkerball, aber hier wurde ich tatsächlich überrascht. Zu guter Letzt wurde noch eine kleine Akustiksession eingelegt, mit der man sich beim Publikum bedanken wollte. Tolle Idee und ein würdiger Abschluss.
Als Fazit bleibt nur noch zu sagen: Heldmaschine haben ihr Programm professionell und mit Herz durchgezogen, trotz der geringen Anzahl an Besuchern. Das dann auch noch die Vorband ausgefallen ist, ist mehr als schade. Ich hoffe sehr die Jungs bald wieder hier sehen zu dürfen, denn es ist definitiv Potenzial vorhanden, dass sich aber erst bei einer größeren Show wohl richtig entfalten kann.
Setlist:
01. Wer einmal lügt
02. Der Hammer fällt
03. Die Zeit ist reif
04. Ich will dein Bestes
05. Tränenblut
06. Einmal ist keinmal
07. Es brennt
08. Schwerelos
09. Maskenschlacht
10. Ein Traum
11. Doktor
12. Ich komme
13. Weiter
14. Collateral
15. Die Roboter
16. Radioaktiv
17. Propaganda
18. Wir danken euch (Akustik)