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STRATOVARIUS | GLORYHAMMER | DIVINE ASCENSION

11.10.2015 - Berlin @ Columbia Theater

Der C-Club ist tot, lang lebe das Columbia Theater! In frischen Glanze erstrahlt nun die altehrwürdige Location im Herzen Berlins mit einem neuen Fußboden, neuen Theken und einer gemeinen Falle, denn wo man früher als männliches Geschöpf seine Notdurft verrichten konnte, befindet sich ab sofort das Damenklo und umgekehrt, welches anfangs zu leichten Irritationen und spitzen Entsetzensschreie des weiblichen Geschlechts führte, da man(n) (und sogar Frau) sich in die verkehrten Aborte verirrten. Doch nicht nur das ist äußerst gemein, sondern auch die rosa Wandfarbe, die mit den in ebensolcher Farbe zum Verkauf angebotenen Stratovarius Beanies um die Wette ekelten. So viel Veränderungen, aber immer noch die ekelhafte Berliner Pilsener Brause…DA hätte man mal Änderungen vornehmen sollen…

Pünktlich wie die Maurers eröffneten um 20 Uhr die Australier von Divine Ascension den abendlichen Reigen und riefen in mir anfangs blanke Panik hervor, denn an vorderster Bühnenkante präsentierte sich eine, in einem typischen Trällerelsen, Goth-Rock artigen Kleidchen gewandte Frontfrau, die in mir die Angst schürte, die nächsten 6 Songs mit Xandria oder Within Temptation artigem Pop-Pest-Metal belästigt zu werden. Im Laufe des Sets jedoch entwickelte sich auf wundersame Art und Weise durchaus eine gewisse Sympathie der Band gegenüber, die mit einem amtlichen Sound ausgestattet eine ziemlich fette Powermetal Schiene auslegten und die Besucher zu diversen Jubelstürmchen hinrissen. Auch der Gesang von Jennifer Borg (Wiederstand ist zwecklos?) passte echt gut zu den schmissigen Hartwurst Oblaten und somit stellte ich am Ende fest: Kleider machen halt doch keine Leute…

Unumwunden muss ich zugeben, dass ich an diesem Abend fast ausschließlich, mit einer fast an sexueller Gier erinnernden Lust, dem Auftritt von Gloryhammer entgegenfieberte, die ich seit dem ersten Erscheinen auf der metallernden Bildfläche abgrundtief verehre und mit ihnen ihren grandiosen lyrischen Blödsinn, der seinen Gipfel in einer ausschweifenden Bühnenperformance erreichte. Ja, ich war letztes Jahr neidisch, als Christian Zargothrax, Angus McFife und seine Schergen bereits im Maschinenhaus seine Aufwartung machte und die Bande mächtig abfeierte. Doch das ist Schnee von gestern und als die Jungs mit „Rise of the chaos wizards“ in ihre akustische Parallelwelt eintauchen, werden sie von der recht vollen Halle frenetisch bejubelt und mit lautstarken „Hoots“ Rufen überschüttet. Was mich allerdings mächtig störte war der dünne und viel zu leise eingestellte Sound, unter dem aber heute alle Protagonisten zu leiden hatten und der solch musikalische Großtaten wie „Hail to crail“, „Angus McFife“ oder „The hollywood hootsman“ mächtig schmälerte. Dennoch ging die Partyposse und die anwesende musikalische Lokalprominenz, allen voran Space Chaser Basser Basti, mächtig steil, wobei sich der sympathische Viersaiter neben mir mit einer unfassbar textsicheren Performance sichtlich hervortat.

Die Setlist gab ja auch einiges her und sogar der überragende und etwas zu lang geratene Titeltrack des neuen Albums wurde dargeboten und vorher als letzter Song angepriesen. Hallo? Was war mit den untoten Einhörnern? Christian drohte bereits mit Liebesentzug, als dann doch der Überhit “Unicorn invasion of Dundee” zum Besten gegeben wurde und letztendlich die Leute mit 2 elementaren Fragen zurückließ: 1.) Wann kommen Gloryhammer wieder als Headliner auf Tour und 2.) wann trägt Christopher Bowles endlich die unsäglichen Alestorm zu Grabe, denn mit Gloryhammer hat er eine weitaus glorreichere Zukunft vor sich, als mit diesem schnöden Piratenmetal. Ich sach mal…HOOOOOTS

Setlist:
Infernus ad astra
Rise of the chaos wizards
Hail to crail
Universe on fire
The Hollywood hootsman
Angus McFife
Apocalypse 1992
The unicorn invasion of Dundee

Wo bei Gloryhammer einige Die-Hard Stratovarius Fans noch mit verschränkten Armen im hinteren Bereich der Halle anzufinden waren, strömten diese nun (nach den obligatorischen 5 Pausenzigaretten) Richtung Bühnenrand und begrüßten die Finnen beim Start von „My eternal dream“ vom neuen, von Christian hochgelobten "Eternal" Scheibchen, mit ausgestreckten Pommesgabeln. Was mir allerdings sofort auffiel: nach der vorangegangenen Performance Gloryhammers fiel es den Finnen sichtlich schwer, das Stimmungsbarometer hoch zu halten und man hatte selbst im weiteren Verlauf des Gigs das Gefühl, die Jungs würden mit angezogener Handbremse agieren. Der Stimmung hingegen tat dies nicht unbedingt einen Abbruch und neben dem neuen wurde natürlich auch älterer Stoff wie das grandiose „Unbreakable“ mit viel Beifall bedacht. Eine ausgewogene Setlist, ein sehr glatter Sound, der bei mir zuweilen den Verdacht eines lütten Playbacks aufkommen ließ und ein vollkommen überflüssiges Bass-Solo sorgten dafür, dass sich meine Begeisterung doch ziemlich in Grenzen hielt und ich eher entspannt dem auf der Bühne Dargebotenen folgte. Ich war letztendlich dann doch etwas froh, als mit „Hunting high and low“ der letzte Song aus den Boxen waberte und verließ den umgebauten C-Club, nicht ohne vorher noch einmal die neuen Damentoiletten zu inspizieren. Warum? Siehe oben…ganz knifflige Angelegenheit diese….

Setlist:
My eternal dream
Eagleheart
In my line of work
Against the wind
SOS
Bass Solo
Lost without a trace
Phoenix
The lost saga
Unbreakable
Forever
Shine in the dark
Hunting high and low

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